Präimplantationsdiagnostik

Kirche macht Druck auf CDU

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Die Katholische Kirche fordert in der Debatte um den Embryonenschutz ein gesetzliches Verbot der umstrittenen Präimplantationsdiagnostik (PID). „Wir werden sehr engagiert dafür streiten, dass es im Bundestag nicht zu einer Mehrheit für eine Zulassung der PID kommt. Jeder Abgeordnete sollte hier sein Gewissen prüfen“, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch, der Passauer Neuen Presse.

Mit Hilfe der Präimplantationsdiagnostik (PID) können im Reagenzglas erzeugte Embryonen außerhalb des Mutterleibs auf Erbkrankheiten untersucht werden. So sollen Fehl- und Totgeburten, der Tod des Neugeborenen oder die Geburt eines schwer kranken Kindes vermieden werden. Aussortierte Embryonen werden nicht weiter gepflegt und sterben in der Folge ab. Die Embryonen-Auswahl ist umstritten - ein Gesetz, das das Verfahren explizit erlaubt oder verbietet, gibt es in Deutschland nicht.

Am Dienstag hat eine Gruppe von Bundestags-Abgeordneten einen Vorschlag für eine begrenzte Zulassung von Gentests an Embryonen vorgelegt. Eine andere Gruppe fordert, die Grenzen enger zu ziehen. Eine dritte Gruppe will ein völliges Verbot der PID erreichen. Entschieden wird diese ethisch heikle Frage im neuen Jahr ohne Fraktionszwang.

Zollitsch zeigte sich enttäuscht, dass sich die CDU bei ihrem jüngsten Bundesparteitag in Karlsruhe nur knapp gegen die Präimplantationsdiagnostik ausgesprochen hat. „Immerhin gibt es aber eine Mehrheit. Die CDU hätte eine klarere Linie ziehen und sich eindeutig gegen jede Form der Präimplantationsdiagnostik aussprechen müssen“, sagte der Erzbischof.

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