Für akuten Fall ausrüsten

Kinderärzte-Präsident warnt vor Grippewelle

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Berlin -

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat vor einer schweren Grippewelle im Winter gewarnt. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir auch in diesem Winter wieder eine schwere Influenzawelle bekommen“, sagte Fischbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Auf der Südhalbkugel, besonders in Australien, stiegen die Fallzahlen bereits rasant. „Das ist üblicherweise ein sicheres Alarmzeichen für uns.“

Wenn in Europa Sommer ist, herrschen in Australien bereits winterliche Temperaturen. Dies führt dazu, dass die Südhalbkugel eine mögliche Grippewelle bereits ein halbes Jahr im Voraus erlebt. So auch aktuell: Insgesamt wurden den australischen Aufsichtsbehörden bis Mitte Juli fast 175.000 Influenzafälle gemeldet, in den letzten zwei Juli-Wochen waren es 22.000. Dieses Jahr trifft es vor allem viele Kinder hart, die aufgrund der Corona-Pandemie noch immer unter einem untrainierten Immunsystem leiden.

Sorge vor Versorgungsengpässen

Der Ärztefunktionär warnte auch vor Versorgungsengpässen bei Medikamenten. Deshalb solle man eine gut gefüllte Hausapotheke haben. „Es geht nicht darum, Medikamente in großen Mengen zu horten, sondern darum, für den akuten Fall ausgerüstet zu sein“, sagte Fischbach. Wichtig seien unter anderem ein Fiebermedikament und abschwellendes Nasenspray.

Auch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatte bereits im März alle Arztpraxen nochmals zur Vorbestellung von Grippeimpfstoff für die kommende Influenza-Saison aufgerufen. Anlass waren, die zu diesem Zeitpunkt noch zu geringen Bestellzahlen. Die Anzahl der vorbestellten Impfdosen wich signifikant von dem ermittelten Bedarf für die kommende Influenza-Saison ab, so das PEI. Schlimmstenfalls könne es dadurch zu Einschränkungen der Impfstoffverfügbarkeit kommen. Betroffen seien sowohl die Standarddosis-Impfstoffe als auch Hochdosis-Impfstoffe, so das Institut.

Impfmüdigkeit

Laut einer Erhebung des Robert Koch-Institut (RKI) ist die Impfquote bei Influenza ist in Deutschland insgesamt zu niedrig. Nur etwa 47 Prozent der Personen ab 60 Jahren sind geimpft. So werden die Zielvorgaben der Europäischen Union, wonach eine Impfquote von 75 Prozent bei älteren Menschen vorgesehen ist, in Deutschland nicht annähernd erreicht. Dabei profitieren besonders vulnerable Gruppen wie Senior:innen und Menschen mit chronischen Grunderkrankungen von einer jährlichen Immunisierung.

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