UN-Aids-Bericht

Kinder mit HIV unterversorgt

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Die Mehrheit der HIV-infizierten Kinder auf der Welt bekommt noch immer nicht die nötigen Aids-Medikamente. Nur 38 Prozent der bedürftigen Kinder würden behandelt, kritisiert ein neuer Bericht der Vereinten Nationen zum heutigen Weltaidstag. „Die am stärksten betroffenen Länder sind bis heute nicht in der Lage, die Aids-Epidemie aus eigener Kraft wirksam zu bekämpfen“, betonte die Geschäftsführerin des UN-Kinderhilfswerks UNICEF in Deutschland, Regine Stachelhaus.

In den Schwellen- und Entwicklungsländern werde nur jedes dritte Baby (32 Prozent) einer HIV-infizierten Schwangeren mit Medikamenten vor einer Ansteckung bei der Mutter geschützt. Immerhin habe sich dieser Anteil seit 2006 von 18 Prozent fast verdoppelt. Doch im Süden Afrikas werde bis heute nur jedes zehnte Kind vor einer solchen Übertragung geschützt.

Der Bericht von UNICEF, dem UN-Aidsprogramm UNAIDS, der Weltgesundheitsorganisation WHO und dem UN-Bevölkerungsfonds zeigt in einigen Bereichen Fortschritte auf. So stieg etwa der Anteil der erkrankten Kinder, die behandelt werden, deutlich um fast 40 Prozent in einem Jahr. Doch noch immer werden Kinder seltener behandelt als Erwachsene.

Die Hälfte der Neuansteckungen könnte dem Bericht zufolge verhindert werden, wenn die in den vergangenen Jahren ins Leben gerufenen Aufklärungs- und Präventionsprogramme ausgebaut würden. Doch obwohl heute wesentlich mehr Mittel zur Verfügung stünden als noch vor wenigen Jahren, sei die Finanzierung der Aids-Programme nicht annähernd gedeckt.

Der größte Geldgeber im Kampf gegen Aids, der Globale Fonds, finanziert nach eigenen Angaben unter anderem die Behandlung von 2,5 Millionen Menschen mit antiretroviralen Medikamenten. Mit bislang 9,3 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 6,2 Milliarden Euro) steuere der Fonds ein Viertel der internationalen Finanzierung gegen Aids bei, teilte die Organisation in Genf mit.

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