Die jüngsten Masernausbrüche in vielen osteuropäischen Ländern geben Anlass zur Sorge. Um die Impfbereitschaft in der Bevölkerung zu fördern, nutzt die World Health Organization (WHO) die Europäische Impfwoche. Unter dem Motto „Vorbeugen. Schützen. Impfen“ soll einmal mehr klar werden: „Impfungen sind entscheidend, um Krankheiten zu verhüten und Leben zu schützen“, so das Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit (KJG). Das gelte vor allem auch für Kinder, die möglichst früh vollständig gegen viele Krankheiten immunisiert werden sollten.
Vor allem bei den kleinsten Patient:innen müssen die Impfserien grundsätzlich frühzeitig zu den empfohlenen Zeitpunkten begonnen werden: „Um auch sehr jungen Kindern einen optimalen Schutz zu bieten“, so das KJG. Denn: „Impfungen sind entscheidend, um Krankheiten zu verhüten und Leben zu schützen.“
Dabei bieten die jüngsten Masernausbrüche in vielen osteuropäischen Ländern, die auf die Türkei und auch auf einige Staaten der EU übergreifen, Anlass zur Sorge. „Sie weisen auf die Bedeutung von kontinuierlichen, flächendeckenden Impfungen hin und zeigen, wie schnell sich eine fast verschwundene, gefährliche Infektionskrankheit wieder ausbreiten kann, wenn die Impfbereitschaft in der Bevölkerung nachlässt und/oder flächendeckende Impfungen nicht zuverlässig zur Verfügung stehen“, so das KJG.
Das Bündnis macht in Anlehnung an die diesjährige Impfwoche 2024 deswegen erneut auf die aktuelle Situation bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland aufmerksam. Ziel der Impfungen:
Wichtig: Für einen guten Impfschutz sind meist mehrere Impfungen notwendig, in der Regel bis zum 15. Lebensmonat. Vor allem die letzte Impfung bei einer Grundimmunisierung ist besonders wichtig für den Langzeitschutz. „Diese wird aber leider oft vernachlässigt“, so das KJG. „Bei einer ganzen Reihe von Kindern erfolgen die letzten Impfungen im zweiten Lebensjahr zu spät oder gar nicht.“ Das setze sie einem unnötigen Infektionsrisiko aus, beispielsweise hinsichtlich Masern und Pneumokokken. „Die HPV-Impfung bei 9- bis 10-jährigen Kindern wird derzeit nur von etwas mehr als der Hälfte eines Jahrgangs wahrgenommen. Die regionalen Unterschiede bei der Impfbeteiligung sind groß“, so das Bündnis.
„Impfungen gehören zusammen mit guter Ernährung und hohen Hygiene-Standards einschließlich sauberem Trinkwasser zu den Grundpfeilern des gesunden Aufwachsens der Kinder. Es sollten verstärkte Anstrengungen unternommen werden, um flächendeckend hohe Impfraten zu erreichen“, so die Vorsitzende des Bündnisses KJG Ursula Felderhoff-Müser.
Ulrich von Both, Sprecher der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen im Bündnis, ergänzt: „Für Kinder mit schweren Grundkrankheiten oder Behinderungen werden darüber hinaus weitere Impfungen empfohlen, wie zum Beispiel die jährliche Impfung gegen die saisonale Influenza. Auch diese sollten regelmäßig im Interesse der Kinder durchgeführt werden.“
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