Im Zug von Hamburg nach Kiel haben Beamte eine Frau festgenommen, die sich als Arzneimittelschmugglerin versucht hat: Die Passagierin hatte in ihrer Tasche tausende Tabletten Subutex aus Frankreich, die sie in Skandinavien illegal absetzen wollte.
Bei einer routinemäßigen Kontrolle fragten die Beamten eine 34-jährige Frau nach ihrem Reiseziel und stellten ihr die obligatorische Frage, ob sie nach Drogen oder sonstige verbotene Gegenstände mit sich führe. Sie befände sich auf dem Weg nach Kopenhagen und hätte keinerlei Drogen oder Verbotenes dabei, sagte sie.
Die anschließende Kontrolle ihres Reisegepäcks durch die Zollbeamten strafte sie jedoch Lügen. Neben den üblichen Reiseutensilien befanden sich eine große Menge an Arzneimittelblistern in ihrem Koffer, mit Küchenpapier portionsweise abgepackt. Insgesamt stellten die Zöllner 4200 Tabletten Subutex (Buprenorphin) sicher. Das von Indivior, bis 2014 als Reckitt Pharma bekannt, hergestellte Betäubungsmittel dient der Opioid-Substitution. Die Tabletten wurden umgehend sichergestellt, die Frau vorläufig festgenommen.
Bei der Vernehmung gab sie an, sie habe die Tabletten in Paris übernommen. In Frankreich kann Subutex mit einem einfachen Rezept über die dortigen Apotheken bezogen werden. Laut Polizei wird das synthetische Opioid in Skandinavien, wo es ebenfalls als illegales Betäubungsmittel gilt, auf dem Schwarzmarkt zu deutlich höheren Preisen abgesetzt.
Das Amtsgericht Lübeck hat einen Untersuchungshaftbefehl wegen des dringenden Verdachts des Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge erlassen, die Frau sitzt nun in der JVA Lübeck ein.
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