Ab morgen dürfen keine Babyflaschen mehr verkauft werden, die Bisphenol A (BPA) enthalten. Bereits seit Anfang Mai darf bei der Fläschchen-Herstellung kein BPA mehr verwendet werden. Das Verbot ist Teil einer EU-Richtlinie aus dem Januar. Die Hersteller hätten BPA-belastete Säuglingsflaschen bereits freiwillig vom Markt genommen, teilt die EU-Kommission mit.
BPA wird für Polycarbonat-Kunststoffe verwendet, aus denen früher viele Babyflaschen gefertigt wurden. Spuren des organischen Moleküls könnten beim Erhitzen auf die beinhalteten Lebensmittel - etwa Säuglingsnahrung - übergehen, warnt die Kommission. Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten seien BPA am stärksten ausgesetzt, das Immunsystem könne den Stoff noch nicht abbauen.
Experten zufolge wirkt BPA ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen und kann die Entwicklung der Geschlechtsorgane beeinflussen. Prostatavergrößerungen oder Veränderungen im Brustgewebe, beides Risikofaktoren für späteren Krebs, könnten auftreten.
Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) liegt die Belastung bei allen Bevölkerungsgruppen unter dem als unbedenklich geltenden Grenzwert von 0,05mg pro Kilogramm Körpergewicht. Allerdings sei die Datenlage nicht ausreichend, um Auswirkungen auf Säuglinge zu beurteilen.
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