Aus nach mehr als 500 Jahren

Kein Nachfolger: Apotheke wird Museum

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Berlin -

Das mehr als 500-jährige Bestehen der Alten Stadtapotheke in Miltenberg hat keine neue Inhaber:in überzeugt. Doch ganz schließen wollte Apotheker Karl Enk seinen Betrieb auch nicht. Deshalb baute er die Räume in ein Museum um. Nach zwei Jahren öffnete es im September und zog bereits rund 1000 Besucher:innen an.

Enk freut sich über das Interesse an seiner Apotheke – beziehungsweise seinem Museum. 1000 Besucher:innen seien schon erstaunlich, sagt er. Er habe zwei Jahre nach einer Nachfolger:in gesucht. Doch der Betrieb sei nicht mehr interessant gewesen. Die nötigen Umsätze hätten gefehlt, weil sich der Standort verschlechtert habe. Die Verordner seien aus der Innenstadt unter anderem wegen der Parksituation weggezogen. „Das hat Einfluss auf die Apotheken.“

Als Enk die Apotheke vor fünf Jahren schloss, wollte er die historischen Räume jedoch nicht neu vermieten. „Hätte ich das gemacht, hätte ich Geld dafür bekommen, jetzt musste ich Geld reinstecken“, sagt er schmunzelnd. Wie viel er in den Umbau investiert habe, will er nicht verraten. Es sei eine „erhebliche Summe“ gewesen. Dazu kämen laufende Kosten für Personal und Strom.

Doch Schließen kam für den Hobby-Historiker nicht in Frage. „Die Apotheke existiert am gleichen Platz seit mehr als 500 Jahren“, sagt er stolz. „Sie ist eine der ältesten Bayerns.“ Gegründet wurde die Apotheke im Jahr 1514. Damals habe es weit und breit keine andere Apotheke gewesen. Miltenberg habe als Standort Händler wegen des Zugangs zum Main angezogen, sagt er und kommt ins Schwärmen. Zum 500. Bestehen der Apotheke verfasste er einen historischen Beitrag für ein Buch.

Heute zeigt er im Museum wie früher Arzneimittel hergestellt wurden, frühere Lageroptionen, verschiedene Holz-, Glas- und Fayencegefäße aus Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland. Außerdem werden anhand von Beispielen und Ausstellungsstücken historische Heilpflanzen und deren Geschichte erklärt. Dazu kommen antike Möbel, Rezeptbücher oder alte Laborgeräte. Das Museum ist an zwei Tagen in der Woche geöffnet und bietet auch Führungen an.

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