Hirschhornsalz

Kein Melamin in Apotheken

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Die Industriechemikalie Melamin ist nun auch in Hirschhornsalz (Ammoniumbicarbonat) aus China gefunden worden. Wie das Verbraucherministerium Baden-Württemberg mitteilte, wiesen sieben Backtriebmittel-Proben zu hohe Melamin- und Sulfatgehalte auf. Produkte aus der Apotheke sind allerdings nicht betroffen. „Keine der Apothekenproben ist positiv auf Melamin getestet worden“, bestätigte ein Sprecher des Ministeriums gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Lebensmittelchemiker hatten insgesamt 28 Proben untersucht, davon fünf aus Apotheken oder Reformhäusern, vier von Bäckern, 13 aus dem Großhandel und sechs aus dem Lebensmitteleinzelhandel. Bei den sieben beanstandeten Produkten entsprachen die gefundenen Werte nicht den Reinheitsanforderungen nach dem Lebensmittelrecht. Die zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden haben den Angaben zufolge das weitere Verarbeiten und Inverkehrbringen der Ware untersagt. Die Ursache für die Melaminbelastung sei noch unklar.

Eine Gesundheitsgefahr ist laut Ministerium nach aktueller Risikobewertung bei rezepturmäßiger Verwendung von belastetem Hirschhornsalz nicht gegeben. Bei der Herstellung von Lebkuchen und Gebäck wie Amerikanern werde Ammoniumbicarbonat in Mengen von unter einem Prozent eingesetzt. Dies führe im Enderzeugnis zu Melamingehalten, die unter dem europaweit festgelegten Höchstwert von 2,5 Milligramm pro Kilogramm lägen. Selbst bei Kleinkindern, wäre ein täglicher Verzehr von einem halben Kilogramm von mit belastetem Hirschhornsalz hergestellter Backwaren noch sicher.

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