Transplantation

Kein Honorar für Organspende

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In der Diskussion um die Werbung von mehr Organspendern hat sich die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) klar gegen jegliche finanzielle Zahlungen ausgesprochen. „Organspende muss weiterhin völlig freiwillig bleiben - in diesem Bereich darf man keine Kommerzialisierung einführen“, sagte der Medizinische Vorstand der Stiftung, Professor Dr. Günter Kirste, anlässlich des zehnten Internationalen Organspendekongresses. „Sonst laufen wir auch Gefahr, dass sich nur noch Reiche Organe beschaffen können und Arme nicht.“

Ein solcher Schritt wäre nach Ansicht von Kirste jedoch ein falsches Signal. „Alle diejenigen, die derzeit freiwillig Organe spenden, würden durch eine Kommerzialisierung abgeschreckt werden“, sagte er. „Auch deswegen sind Forderungen nach einer Kommerzialisierung zu kurzfristig gedacht.“

Nach Angaben der DSO wachsen derzeit weltweit die Wartelisten. Damit steige auch die Aussichtslosigkeit vieler Patienten, rechtzeitig ein passendes Spenderorgan zu erhalten. In der EU beispielsweise wurden 2008 zwar rund 27.800 Organe transplantiert - knapp 63.300 Menschen standen Ende des vergangenen Jahres trotzdem noch auf den Wartelisten. Auch in Deutschland ist der Mangel an Spenderorganen laut Kirste weiter „dramatisch“. Nur etwa einem Drittel der bundesweit 12.000 auf ein Organ wartenden Patienten könne jährlich geholfen werden.

Bei dem Kongress, der dieses Jahr zum ersten Mal in Deutschland stattfindet, treffen sich bis zum Mittwoch in Berlin mehr als 700 Transplantationsmediziner aus mehr als 60 Ländern.

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