Arme Menschen sterben in Deutschland Studien zufolge früher und gehen seltener zum Arzt. Dies berichtet der Verein "Armut und Gesundheit in Deutschland". Die Lebenserwartung zwischen dem ärmsten und dem reichsten Viertel der Bevölkerung weiche bei Männern um 14 Jahre, bei Frauen um 8 Jahre voneinander ab.
Wegen der steigenden Eigenleistungen und Zuzahlungen werde sich dieser Abstand wahrscheinlich vergrößern, so der Verein. Schon heute gingen einer Studie zufolge arme Menschen seit Einführung der Praxisgebühr trotz Beschwerden seltener zum Arzt als wohlhabende. Dies gelte allerdings auch für Kinder, für die keine Praxisgebühr anfällt. Alleine die Anfahrt zum Arzt sei für die Bezieher von Hartz-IV oder Sozialhilfe oft nicht zu bezahlen. Kinder aus solchen Familien litten auch besonders häufig unter mangelhafter Ernährung.
Höhere Regelsätze für Essen und kostenlose Schulspeisungen könnten eine ausgewogenere und somit gesündere Ernährung sicherstellen. Der Verein fordert außerdem die Befreiung von Eigenleistungen im Gesundheitssystem.
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