Kaufsucht

Shopping für den Kick

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Jeder vierte Deutsche kauft nicht nur zur Bedarfsdeckung, sondern auch als Ausgleich für emotionale Probleme bis hin zum pathologischen Kaufzwang. Das ergab eine Studie von Konsumforschern der Zeppelin Universität in Friedrichshafen am Bodensee und der Hochschule Ludwigshafen. Im Vergleich zu 2010 ist demnach der Anteil Kaufsüchtiger von 7 auf fast 12 Prozent gestiegen. Die Zahl derer, die durch Konsum negative Gefühle kompensierten, wuchs von 10 Prozent im Jahr 2011 auf 14 Prozent. Frauen sind mit 12 Prozent etwas stärker betroffen als Männer (11 Prozent).

Die Forscher beobachten seit 1990 in regelmäßigen Abständen das Kaufverhalten der Deutschen. Für die aktuelle Studie wurden 1300 Menschen befragt. Dabei zeigte sich ein deutlicher Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland: Während der Anteil der Kaufsüchtigen in den alten Bundesländern im Vergleich zu 2011 mit knapp 10 Prozent gleich blieb, stieg er in Ostdeutschland von 6 auf 19 Prozent.

Worauf diese Steigerung zurückzuführen ist, sei unklar, so die Forscher. In den 1990er Jahren habe es das Phänomen Kaufsucht dort praktisch nicht gegeben. In den 2000er Jahren war es schon angestiegen, und heute sei das Niveau der westlichen Konsumgesellschaften erreicht.

Als eine Ursache vermuten die Wissenschaftler die Virtualisierung des Zahlungsverkehrs, durch die die Hemmschwelle für den Konsum sinke. Auch die Zunahme der Ratenfinanzierung für Konsumgüter sei heute üblich.

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