Nach der Real-Pleite hat Klaus Kogelheide seine Apotheke in Witten räumen müssen. Das Gebäude ging an Kaufland und es war nicht klar, wann der Betrieb wieder aufgenommen wird. Mittlerweile ist der Supermarkt eröffnet und auch die Apotheke steht wieder in den Startlöchern – mit neuem Namen und neuem Inhaber.
Kogelheide wird die Apotheke aus gesundheitlichen Gründen nicht wiedereröffnen, nachdem der Real in Witten Mitte 2022 geschlossen hatte. Der Apotheker, der Mitglied in der Kooperation Vitasco ist, gab den Betrieb ab und fokussiert sich auf seine Bochumer Apotheke. Neuer Inhaber ist Yussef Anwar, der in Dortmund seit drei Jahren die Delphin-Apotheke führt.
Die Apotheke im Kaufland-Gebäude wird Vitasco-Apotheke heißen – mit dem Namen geht die Kooperation aus Rheinland-Pfalz erstmals in Richtung eines Dachmarken-Konzepts, denn bislang trugen die Betriebe der Mitglieder immer individuelle Namen. An den Standort kam Anwar über Bekannte. Er übernahm auch die Mitgliedschaft in der Kooperation.
Mit der Neueröffnung des Standortes wurden auch die Innenräume neugestaltet. Die Eröffnung ziehe sich jedoch leider, sagt Anwar. „Ich hoffe, dass wir Mitte November die Betriebserlaubnis erhalten.“ Die Wirtschaftlichkeit des Standortes bewertet er als gut, denn mit den umliegenden Supermärkten und Fachgeschäften sei die nötige Frequenz vorhanden. „Der Umsatz war vorher auch immer gut.“ Personell sieht sich Anwar zunächst gut aufgestellt – mit zwei Approbierten und fünf PTA. Mit der Zeit müsse das Team jedoch wachsen.
Das Potenzial der Lage sieht auch Vitasco-Geschäftsführer Bartholomeo Trotta: „Es war eine tolle Apotheke mit vielen Millionen Euro Umsatz.“ Es sei „unsäglich“ gewesen, dass mit der Real-Pleite ein so umsatzstarker Standort habe schließen müssen. „Auch die Mitarbeiter saßen plötzlich auf der Straße.“ Wie in anderen Fällen auch, musste die Apotheke wegen geplanten Umbauarbeiten des neuen Immobilieneigentümers weichen. Dass künftig mehr Vitasco-Apotheken eröffnet werden, sei nicht forciert, sagt Trotta.
Vitasco war besonders Anfang der Jahrtausendwende im Standortgeschäft tätig. Große Partner seien Walmart, Kaufland oder Real gewesen, so Trotta. Über diesem Geschäftsfeld habe mitunter das „Damoklesschwert Fremdbesitz“ geschwebt – heute habe die Kooperation damit nichts mehr zu tun. Das Unternehmen versteht sich vielmehr als „ganzheitliche Dienstleistungsagentur“ und unterstützt als Kooperation die rund 100 Mitglieder unter anderem in den Bereichen Einkauf, Marketing und bei betriebswirtschaftlichen Themen.