In den Zeiten der Corona-Krise werden nicht nur Kneipen, Bars und Clubs geschlossen. An einigen Stellen entwickeln sich nachbarschaftliche Hilfsangebote zur Sicherstellung der Versorgung. So auch in Bruchköbel, einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Hanau. Dort hat die CDU-Wahlkreisabgeordnete Katja Leikert ihren Wohnsitz. Am Sonntag schickte die CDU-Politikerin ihre Kinder mit Handzetteln auf die Straße – mit der Botschaft: „Bitte zögern Sie nicht, uns anzurufen, wenn Sie etwas brauchen.“
„Wir gehen gerne für Sie einkaufen oder besorgen Ihre Medikamente und stellen sie Ihnen vor die Tür“, steht auf dem Handzettel zu lesen. „Noch nicht bei allen ist das Risiko der Corona-Epidemie angekommen“, so Leikert gegenüber APOTHEKE ADHOC. Vor allem ältere Menschen nähmen die Lage noch nicht ernst genug. Daher will sie in ihrer unmittelbaren Umgebung aufklären und helfen zugleich, „schließlich sind wir ja fast alle im Homeoffice und können auch mal praktische Hilfe leisten“.
Angesichts der aktuellen Lage mit Blick auf die Verbreitung des Coronavirus „sind wir alle gefragt, unsere Sozialkontakte stark einzuschränken“, steht auf dem Handzettel. Es sei besonders wichtig, dass gefährdete Personen ab einem Alter von 65 Jahren und chronischen Erkrankungen einen besonderen Schutz durch die Gesellschaft erführen. „Bitte vermeiden Sie insbesondere in den nächsten Wochen jeden unnötigen Sozialkontakt“, heißt es auf dem Handzettel weiter: „Passen Sie gut auf sich auf, herzliche Grüße Ihre Familie Leikert.“
Einkaufen gegangen ist die CDU-Politikerin für die Nachbarschaft aber noch nicht. Bislang habe sich niemand bei ihr gemeldet, so Leikert, das könne aber noch kommen, „schließlich haben wir die Zettel erst gestern verteilt“. Angeregt worden sei sie zu ihrer Nachbarschaftshilfe durch die Aktion „Einkaufshelden“. Bundesweit sucht die Junge Union Helfer dafür. Die Mitglieder der CDU-Nachwuchsorganisation bieten hierbei einen kostenfreien Einkaufservice über ihre gleichnamige Webseite an.
„Mit unserer Einkaufsaktion ‚Die Einkaufshelden‘ bieten wir eine praktische Hilfe für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger im Main-Kinzig-Kreis, die aufgrund des erhöhten Ansteckungspotentials nicht mehr in die Öffentlichkeit gehen können oder wollen“, so Jannik Marquart, der Kreisvorsitzende der Jungen Union Main-Kinzig. Mit der Aktion „Die Einkaufshelden“ werden junge, gesunde Menschen mittels Online-Tool an diejenigen vermittelt, die den Einkauf nicht mehr selbständig erledigen können. „Dadurch können wir unseren Mitmenschen in dieser schwierigen Zeit schnell und unkompliziert helfen“, so Marquart.
Um an der Aktion teilzunehmen, werden junge und gesunde Menschen gebeten, sich online unter www.die-einkaufshelden.de als „Einkaufsheld“ zu registrieren. Umgedreht funktioniert es ähnlich: Als Hilfesuchender registriert man sich ebenfalls unter der Internetadresse. Mithilfe eines Matching-Verfahrens werden dann Menschen aus der Region miteinander verbunden und können Kontakt zueinander aufnehmen.
Damit die Aktion auch ohne Internet funktioniert, gibt es die Möglichkeit als „Einkaufsheld“ ein vorgefertigtes Formular auszudrucken und in der Nachbarschaft auszulegen. Nicht nur die Junge Union bietet solche Hilfen aktuell an. Die Jugendorganisationen fas aller Parteien habe vergleichbare Angebote konzipiert.
APOTHEKE ADHOC Debatte