Krankenhäuser

Kassen: Zu viele Bandscheiben-OPs dpa, 09.08.2012 18:34 Uhr

Berlin - 

Die Zahl der Bandscheiben-Operationen ist in den vergangenen fünf Jahren um 38 Prozent gestiegen. Dies geht aus Zahlen des Wissenschaftlichen Dienstes der AOK hervor. „Wir befürchten, dass hier aus finanziellen Motiven der Krankenhäuser operiert wurde“, sagte der geschäftsführende Vorstand des AOK-Bundesverbandes, Uwe Deh, der Rheinischen Post. Medizinische Gründe seien nicht ersichtlich.

Die Zahl der Kliniken, die Bandscheiben-OPs vornehmen, stieg im Berichtszeitraum von 550 auf 700. „Je stärker Kliniken aufgrund von Überkapazitäten unter wirtschaftlichem Druck stehen, desto größer ist auch der Anreiz, aufgrund eines rein wirtschaftlichen Kalküls finanziell lukrative Operationen durchzuführen“, erklärte Deh. Den Kliniken warf er vor, sie könnten „offensichtlich nicht mehr garantieren, dass ausschließlich aus medizinischen Gründen operiert wird“.

Dies deckt sich mit Einschätzungen des GKV-Spitzenverbandes. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) sagte dazu, alle Beteiligten seien gebeten, den Gründen für die Mengenausweitung nachzugehen und Lösungsansätze vorzuschlagen.