Die Siemens BKK wird angesichts des Organspende-Skandals von Göttingen und Regensburg vorerst keine Organspendeausweise an ihre Versicherten schicken. Durch die Vorfälle in den Kliniken seien die Menschen verunsichert und die Ausweise würden derzeit eher auf Ablehnung stoßen, so die Kasse. Eigentlich sei der Versand für Oktober geplant gewesen.
Die Bundesregierung hatte mit der Organspende-Reform per Gesetz festgelegt, dass bis November 2013 alle Bürger ab 16 Jahren einen Ausweis erhalten sollen. Die Siemens BKK will dieser Verpflichtung nach eigenen Angaben frühestens 2013 – Mitte oder Ende des Jahres – nachkommen.
Nach dem Skandal an einer Göttinger sowie Regensburger Klinik könne nicht zur Tagesordnung übergegangen werden, sagte Vorstandsmitglied Dr. Gertrud Demmler. Die Vorfälle müssten aufgeklärt werden. „Jetzt müssen alle Fakten auf den Tisch. Wir brauchen handfeste Lösungen.“
Die Bereitschaft zur Organspende ist angesichts des Transplantationsskandals nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov stark gesunken. Demnach haben 45 Prozent der Befragten Bedenken, sich als Organspender zur Verfügung zu stellen.
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