Karrieresprung

Bahr wird Allianz-Vorstand

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Unterföhring -

Der frühere Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) rückt offiziell in die Vorstandsetage der Allianz Private Krankenversicherung auf. Bahr wird zum 1. Januar die Zuständigkeit für Vertrieb und Leistungsmanagement übernehmen, wie die Allianz Deutschland mitteilte. Bahr führt den Bereich seit 1. Januar 2015 als Bereichsleiter und Generalbevollmächtigter, bislang ohne Vorstandsposten. Vor zwei Jahren war die Personalie von der Vereinigung Lobbycontrol kritisiert worden, weil Bahr in einem Fachgebiet arbeitet, für das er früher als Minister politisch zuständig war.

Das Manager Magazin berichtete bereits vor einem Monat, dass der 40-Jährige mit Wirkung zum 1. Januar in den Vorstand aufrücken soll. Weder Allianz noch Bahr wollten zu diesem Zeitpunkt zur Meldung Stellung nehmen.

Bahr hatte am 1. November 2014, gut zwölf Monate nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Deutschen Bundestag und dem Verlust seines Ministeramtes, als Generalbevollmächtigter bei der Allianz angefangen. Ursprünglich sollte er bereits nach einigen Monaten Vorstandsmitglied werden; die Versicherungsaufsicht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hatte auf einer längeren Einarbeitungszeit bestanden. Als Generalbevollmächtiger betreute Bahr die Bereiche Leistungsmanagement und Zentrale Vertriebskoordination.

Sein Wechsel zur Allianz war nicht unumstritten, da er als Minister für die PKV günstige Reformen durchgezogen hatte, darunter den Pflege-Bahr. „Politiker kommen nicht aus dem Nichts und sie gehen auch nicht in das Nichts“, argumentierte Bahr 2014 im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ): „Meine Ausbildung und mein Engagement in den vergangenen Jahren für das Gesundheitswesen führen für mich logisch dazu, dass ich in diesem Bereich auch weiter tätig bin. Es wäre ja eher verwunderlich gewesen, wenn ich jetzt für die Automobilindustrie arbeiten würde, wo ich mich ja nicht auskenne.“

Einen Interessenkonflikt konnte er nicht erkennen: Im Gegensatz zu anderen Ex-Ministern werde er nicht als Lobbyist tätig sein: „Bei der Allianz Private Krankenversicherung übernehme ich die Verantwortung für das Leistungsmanagement und die Vertriebskoordination. Ich bin quasi zuständig für Vertriebsfragen und die Ausgabenseite der Krankenversicherung. Abrechnungen und Verträge mit Leistungserbringern wie zum Beispiel Ärzten oder Kliniken gehören dazu.“ Für das Lobbying seien andere zuständig.

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