Spendenaktion in der Apotheke

Kalenderabgabe: Lust statt Frust

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Berlin -

Jedes Jahr stellt die Abgabe von Kalendern das Apothekenpersonal vor Herausforderungen und sorgt häufig auch für eine ordentliche Portion Frust. Um den Unmut im Team zu vermeiden und gleichzeitig noch etwas Gutes zu tun, hat sich die Alte Stadt-Apotheke in Reichenbach etwas Besonderes überlegt: Die Jahresplaner wurden gegen eine freiwillige Spende abgegeben, nun konnte der Erlös an die entsprechenden Organisationen ausgehändigt werden.

„The same procedure as every year“: Kaum werden die Tage dunkler und die Temperaturen kühler, fragen die ersten Kunden nach Kalendern für das bevorstehende Jahr – schließlich stehen schon die ersten Termine fest und müssen schnellstmöglich eingetragen werden. Für PTA und Apotheker bedeutet dies häufig Stress und vor allem Frust: „Die Kalenderzeit ist immer recht belastend gewesen“, findet auch PTA Juliane Näser aus der Alten Stadt-Apotheke in Reichenbach.

Viele Kunden holen sich wortlos nur den Kalender ab: „Manchmal bekommt man nicht mal ein einfaches Dankeschön dafür, das frustriert dann schon“, erklärt Näser. Um dem Unmut vorzubeugen, kam das mittlerweile 20-köpfige Team vor einigen Jahren auf die Idee, die Kalender gegen eine kleine Spende abzugeben. „Es gab damals ein schwer krankes Kind hier in der Region“, erklärt die PTA. Das Team habe sich daraufhin entschlossen, den Erlös der Kalender zu spenden. Mittlerweile läuft die Aktion schon im vierten Jahr. „Die Abgabe macht dann gleich viel mehr Spaß, wenn etwas zurückkommt“, meint Näser.

Überwindung habe es das Team nicht gekostet auf die Spende anzusprechen. Nur wenige Kunden hätten negativ reagiert und den Kalender schließlich nicht mitgenommen. „Da haben wir dann schon mal etwas kritischer geschaut“, lacht Näser. Die Spende sei jedoch auch kein Zwang, sondern lediglich eine Bitte, erklärt sie. Insgesamt sei die Aktion sehr gut angekommen und keine Rechtfertigung notwendig gewesen. Manche Kunden hätten die Wartezeit in der Apotheke genutzt, um schon ein wenig Geld herauszusuchen. „Viele kamen sogar nur um zu spenden“, sagt die PTA freudig.

In den vergangenen Jahren lag die Spende bei einem Betrag von 50 Cent, nun entschied sich die Apotheke erstmals keinen festen Betrag anzugeben – mit Erfolg: „Viele Kunden haben freiwillig mehr als die bisherigen 50 Cent gespendet“, berichtet Näser freudig. Eine Kundin habe sogar gleich 50 Euro für den guten Zweck gegeben. Jedes Jahr sucht sich das Team Organisationen oder Spendenzwecke in der Region aus. In den vergangenen Jahren wurde beispielsweise für den Verein Leuchtturm gespendet, der sich für Menschen in Not in der Umgebung einsetzt. Im vergangenen Jahr ging der Erlös an den Tierpark in Hirschfeld, der zuvor von einem Unwetter große Schäden erlitten hatte. „Man will ja etwas finden, wo die Leute auch bereit sind etwas zu geben“, sagt Näser. Bei Vereinen in der Region seien die Kunden zudem auch sicher, dass das Geld ankomme.

Hoch im Kurs stehen neben Aktionen für die Menschen der Region auch die Tierheime: „Viele von uns haben selbst Tiere, deshalb liegt uns das sehr am Herzen“, erklärt Näser. Daher konnte diesmal für beide Zwecke gespendet werden: „Es standen zwei Dosen zur Option, so konnte jeder selbst entscheiden, wohin das Geld gehen soll.“ Insgesamt kamen in der Apotheke rund 900 Euro zusammen: 500 Euro gehen an die Kinder-Arche in Reichenbach, je 200 Euro erhalten die Tierheime in Limbach und Heinsdorfergrund. „Damit sichergestellt ist, dass das Geld auch wirklich ankommt, wurde der Betrag in Form eines Gutscheins überreicht“, erklärt Näser. Das Kinderheim erhielt somit einen Gutschein für das Kinderkaufhaus, die Tierheime jeweils einen Gutschein für ein Tierbedarfsgeschäft. Die Filialapotheke am Solbrigplatz sammelte ebenfalls Spenden für die abgegebenen Kalender: Ihr Erlös in Höhe von rund 600 Euro ging an den örtlichen Hospizverein.

In diesem Jahr soll neben der Kalender-Spendenaktion auch auf andere Weise etwas für den guten Zweck getan werden: „Im Frühjahr oder Sommer werden wir Lose verteilen“, erklärt die PTA. Das genaue Datum stehe jedoch noch nicht fest. Mithilfe einer Tombola sollen so die gesammelten Werke und Mitgabeartikel vom Außendienst in der Kundschaft verteilt werden. „So machen wir auf uns aufmerksam und bereiten anderen gleichzeitig eine Freude.“

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