Kritik an Intimwaschlotionen

Kade/Sebamed: Öko-Test liegt falsch

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Berlin -

Das schlechte Abschneiden ihrer Intimwaschlotionen bei Öko-Test wollen auch die Hersteller Dr. Kade und Sebapharma nicht auf sich sitzen lassen.

Kade erhielt für KadeFemin die Gesamtnote „ungenügend“. Kritisiert wurden die Zusätze der Moschusverbindung Galaxolid, des Tensids Dinatriumlaurethsulfosuccianat und der Gehalt an dem synthetischen, wasserunlöslichen Polymer Acrylate/Vinylisodecanoat-Crosspolymer. Auch die Tatsache, dass der Umkarton kein Glas schützt – der Spender der Intimwaschlotion ist aus Kunststoff – und dass die Kunststoffverpackungen nicht ausreichend aus recyceltem Material besteht, führte zur Abwertung.

Beim Hersteller teilt man die Einschätzung der Prüfer nicht. Sicherheit und Verträglichkeit der Produkte stünden an erster Stelle, so Dr. Ruth Diebold, Head of Medical Affairs. „Wir beobachten zusammen mit unseren Partnern die Entwicklung in der Bewertung von Inhaltsstoffen in all unseren Produkten sehr genau. Dabei wird auch ein Austausch von Inhaltsstoffen regelmäßig evaluiert und geprüft.“ Alle in der Intimwaschlotion enthaltenen Inhaltsstoffe gelten laut Diebold als gesundheitlich unbedenklich. Darüber hinaus sei die Verträglichkeit in einer klinischen Studie geprüft und als sehr gut bewertet wurden. „Verträglichkeitsdaten aus klinischen Studien werden von Öko-Test nicht in die Bewertung einbezogen“, so Diebold. Ihr Fazit: „Die KadeFemin Intimwaschlotion stellt ein gut verträgliches Produkt für die tägliche Intimpflege dar.“

Galaxolid sei nur ein geringer Bestandteil des Parfüms, das selbst nur einen kleinen Teil des Gesamtprodukts ausmache. Zwar gebe es laut Untersuchungen den Verdacht, dass sich diese Verbindung teilweise im Körper anreichere und in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut werde – eine umfassende Sicherheitsbewertung durch die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) habe 2008 jedoch weder ein gesundheitliches Risiko noch eine erhöhte Gefahr für die Umwelt festgestellt. Im Übrigen enthalte die Lotion keine als allergen geltenden Duftstoffe.

Dinatriumlaurethsulfosuccianat sei ein mittelstarkes Tensid und bewusst mit dem milden Tensid Cocamidopropyl Betaine kombiniert worden, um ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Reinigungswirkung und guter Hautverträglichkeit zu erhalten. Das Polymer sei emulsionsstabilisierend, filmbildend und viskositätsregelnd und nach allen bisher vorliegenden Erkenntnissen ein sicherer Inhaltsstoff, der kein Gesundheitsrisiko darstelle und auch nicht als Mikroplastik zu bewerten sei.

Das Sebamed-Produkt wurde immerhin noch mit „ausreichend“ bewertet. Kritik gab es am Parfümöl, an PEG-Verbindungen sowie an der Faltschachtel und dem Primärbehältnis aus nicht recyceltem Kunststoff. Der Hersteller weist entsprechend darauf hin, dass die Bewertungen von Öko-Test auf der Grundlage redaktionseigener Kriterien beruhe.

Was das enthaltene Parfümöl angeht, so habe man sich bei der Produktentwicklung der Herausforderung gestellt, „auch hautempfindlichen Anwendern den Vorteil eines angenehmen Dufterlebnisses bei sehr guter Verträglichkeit zu bieten“. So habe man auf bekannte Allergene verzichtet und eine Zertifizierung durch das Europäische Zentrum für Allergieforschung (Ecarf) vornehmen lassen. „Die besondere Verträglichkeit unseres Produktes wird auch durch die Tatsache bestätigt, dass wir keine nachgewiesene Allergie auf ein Parfümöl seit vielen Jahren haben.“

PEG-Verbindungen würden in arzneilichen Topika und Kosmetika nach dem aktuellen Stand der Forschung als sicher bewertet. „Der kritisierte Inhaltsstoff Sodium Laureth Sulfate ist laut Sicherheitsdatenblatt des Lieferanten nach OECD biologisch leicht abbaubar.“

Die Faltschachtel sieht Sebapharma als Möglichkeit, gegenüber dem Verbraucher Informationen zur Produktleistung und Anwendung zu kommunizieren. „Wir arbeiten zurzeit schon an Produkten ohne Faltschachtel-Einsatz und haben bereits ein QR-Code Modell entwickelt, das weltweit zum Einsatz kommen wird, sodass wir dadurch generell auf Beipackzettel verzichten können.“ Der Einsatz von recyceltem Kunststoff verbietet sich laut Hersteller: „Post-Consumer-Rezyklate aus dem gelben Sack sind mit unterschiedlichen Stoffen verunreinigte Rezyklate. Deshalb kann eine Sicherheitsbewertung für Rezyklate speziell im Anwendungsbereich Kosmetik nicht durchgeführt werden.“

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