Im Mai 2018 überfielen zwei junge Räuber eine Apotheke in Hüttenheim, einem Stadtteil von Duisburg. Ein weiterer Jugendlicher stand vor der Apotheke Schmiere. Sie wurden gefasst und standen jetzt in Duisburg vor Gericht. Alle drei kamen mit erstaunlich niedrigen Strafen davon.
Laut Anklage hatte ein 20-Jähriger die drei überredet, bei seinem Plan mitzumachen. Sturmmaske und Schreckschusspistole übergab er ihnen, dazu die Anweisung, in der Offizin so bedrohlich wie nur möglich aufzutreten. Er erhoffte sich eine Beute in Höhe von rund 4000 Euro. Als „Honorar“ für die jeweils 17 Jahre alten Mittäter hatte er jeweils 50 Euro eingeplant.
Die Mitarbeiter der Apotheker wurden wie geplant mit einer Pistole bedroht. Als sie angaben, dass kein Geld in der Kasse sei, musste einer sogar sein privates Portemonnaie öffnen. Auch dieses war leer. Die Täter zogen schließlich ohne Beute ab.
Der Staatsanwalt hatte deutlich höhere Strafen gefordert, nämlich einjährige Bewährungsstrafen und zusätzlich Arrest. Das Trio hatte seine Beteiligung an dem brutalen Überfall zwar gestanden, sich über Details aber nicht näher ausgelassen. Deshalb blieb im Prozess vieles unaufgeklärt.
Am Ende stand nur fest, dass die Angeklagten die Apotheke gestürmt und die Anwesenden mit einer Pistole bedroht hatten. Alle drei Täter beschuldigten einander gegenseitig, zuerst die Idee zu dem Überfall gehabt zu haben. Zudem soll ein mysteriöser Unbekannter, ein geheimnisvoller Albaner, involviert gewesen sein.
Er soll laut Aussagen der Angeklagten der Hauptdrahtzieher gewesen sein und die Angeklagten quasi zum Überfall „gezwungen“ haben. Angeblich soll er deren Familien bedroht haben, die drei hätten schließlich nur aus Angst mitgemacht.
Zwei der jungen Angeklagte wurden wegen versuchter räuberischer Erpressung zu jeweils zwei Wochen Jugendarrest verurteilt, der bereits vorbestrafte 17-Jährige muss für drei Wochen in eine Jugendarrestanstalt. Er war derjenige gewesen, der die Pistole auf die Apothekenmitarbeiter gerichtet hatte.
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