Jemen

Unicef: Zehntausende Cholera-Kranke dpa, 02.06.2017 17:09 Uhr

Unicef spricht bei der Cholera-Welle im Jemen derzeit von einer beispiellose Ausbreitung. Foto: CDC/ Janice Haney Carr
Sanaa - 

Im Jemen sind durch einen Ausbruch der Cholera in den vergangenen Wochen nach Unicef-Angaben rund 70.000 Menschen erkrankt. Es handele sich um eine beispiellose Ausbreitung, sagte Unicefs Regionaldirektor Geert Cappelaere. Etwa 600 Personen seien bereits an den Folgen der Krankheit gestorben. Unicef befürchtet, dass die Zahl der Erkrankten in den kommenden zwei Wochen auf bis zu 130.000 steigen könnte.

Cholera verursacht starken Durchfall und Erbrechen und ist besonders für Kinder, Alte und Kranke lebensbedrohlich. Die Weltgesundheitsorganisation berichtete im Oktober 2016 von ersten Cholera-Fällen. Viele Menschen haben kaum Zugang zu Trinkwasser und sanitären Anlagen in dem bitterarmen Land auf der arabischen Halbinsel.

Im Jemen tobt seit drei Jahren ein heftiger Bürgerkrieg. Schiitische Huthi-Rebellen kontrollieren große Teile des Landes, darunter die Hauptstadt Sanaa. Eine sunnitische Allianz unter Führung Saudi-Arabiens fliegt Luftangriffe gegen die Rebellen.