Psychologie

Jedes fünfte Kind psychisch auffällig

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Konzentrationsstörungen, Ängste, Depressionen und Bauchweh aus seelischen Gründen: Etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden der sogenannten Bella-Studie zufolge unter psychischen Auffälligkeiten. „Wir Kinder- und Jugendärzte nehmen Beschwerden in den Praxen und Kliniken wahr, die früher nicht so häufig bei den kleinen Patienten waren“, sagte Professor Dr. Kurt Ullrich vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).

„Wie groß dieses Problem aber wirklich ist und worin die Ursachen dafür liegen, müssen wir noch genauer ergründen“, bedauert Ulrich. Die von Wissenschaftlern des UKE durchgeführte Bella-Studie zeigt zudem, dass mehr als 5 Prozent der Jungen und Mädchen von Depressionen betroffen sind. Mehr als 10 Prozent der Befragten leiden unter Ängsten und mehr als 7 Prozent zeigen ein auffälliges Sozialverhalten.

Ein niedriger sozialer Status und Migrationshintergrund gelten den Forschern zufolge als Risikofaktoren für seelische Störungen bei Kindern. Ein wichtiger Faktor sei zudem das Klima, welches in der Familie herrsche. Konflikte oder psychische Probleme der Eltern wirkten sich auf das seelische Befinden der Kinder aus, viel Unterstützung der Eltern für die Kinder sei ein Schutzfaktor.

Das sogenannte Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) ist der Bella-Studie zufolge bei Jungen mit 2,9 Prozent etwas ausgeprägter als bei Mädchen mit 1,4 Prozent. Diskutiert wird, ob exzessives Spielen an Computern oder Konsolen ein Auslöser sein könnte, wenn die Kinder sich nicht mehr konzentrieren oder nicht still sitzen können.

Zusammen mit dem Robert-Koch-Institut befragen die Wissenschaftler seit 2003 Kinder und ihre Eltern am Telefon. In diesem Jahr fand die Befragung zum vierten Mal statt. Insgesamt nahmen 3800 Familien mit Kindern im Alter von sieben bis 17 Jahren teil.

 

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