Frührente

Jeder Fünfte wird arbeitsunfähig

, Uhr

Fast jeder fünfte Deutsche muss sein Arbeitsleben aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig beenden. Das hat eine Studie ergeben, deren Ergebnisse in den WSI-Mitteilungen, der Fachzeitschrift der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, veröffentlicht wurden. Demnach beeinflussen vor allem die Qualifikation, aber auch Geschlecht und Wohnort die Wahrscheinlichkeit, nicht bis zum regulären Rentenalter arbeiten zu können. Je höher die Bildung, desto geringer ist das Risiko einer Erwerbsminderung.

Ostdeutsche Männer ohne Berufsausbildung tragen nach Angaben der Wissenschaftler das höchste Risiko, arbeitsunfähig zu werden. Es ist gut zehnmal so hoch wie bei männlichen Akademikern in den alten Bundesländern. Bei Muskel-Skelett-Erkrankungen tragen Männer mit geringer Qualifikation sogar ein 14-fach höheres Risiko als Akademiker. Unter Frauen liegt der Faktor je nach Qualifikation maximal beim Achtfachen.

Auch bei Erkrankungen von Herz und Kreislauf ist laut Studie der Unterschied erheblich. Kleiner falle der Unterschied dagegen bei psychischen Leiden aus, die immer häufiger zu Erwerbsminderungen führten.

Die Studie wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Soziologie der Freien Universität Berlin, des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA), des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erarbeitet worden. Ausgewertet wurden die anonymisierten Daten von gut 127.000 Menschen mit Erwerbsminderungsrente.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte