Pflegereform

Jede dritte Frau wird pflegebedürftig dpa/APOTHEKE ADHOC, 29.11.2011 15:18 Uhr

Berlin - 

Frauen tragen ein besonders hohes Risiko, im Laufe ihres Lebens pflegebedürftig zu werden. Es liegt inzwischen bei 72 Prozent – für Männer bei 50 Prozent. Diese Zahlen aus dem Jahr 2009 enthält der Pflegereport 2011 der Krankenkasse Barmer GEK.

Das Pflegebedürftigkeitsrisiko hat sich für die über 30-Jährigen in den vergangenen Jahren deutlich erhöht: Für Frauen lag es im Jahr 2000 noch bei 65 Prozent, für Männer bei 41 Prozent. Die Zahl der Pflegebedürftigen stieg dem Report zufolge zwischen 1999 und 2009 um 16 Prozent auf 2,34 Millionen, von ihnen leiden 58 Prozent an Demenz.

Der stellvertretende Barmer-GEK-Vorsitzende Dr. Rolf-Ulrich Schlenker mahnte eine rasche Pflegereform an. Die Entwicklung zeige, „dass der Handlungsdruck für die Politik mächtig wächst“. Die für einen umfassenderen Pflegebedürftigkeitsbegriff ins Auge gefassten 1,1 Milliarden Euro zusätzlich reichten nicht, um die derzeitigen Leistungen zu erhalten. Nötig seien drei Milliarden Euro.

Die von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) jüngst vorgelegten Eckpunkte mit einer staatlich geförderten freiwilligen Pflege-Zusatzversicherung hält Schlenker für nicht zielführend. Es bestehe die Gefahr, dass damit ein Pflege-„Riester für Reiche“ entstehe, da vor allem Besserverdienende und damit „die Falschen“ gefördert würden.