Atom-Katastrophe

Japan: Cäsium in Reis

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In Japan sind erstmals seit dem Atomunfall in Fukushima überhöhte Werte an radioaktivem Cäsium in Reis gemessen worden. Regierungssprecher Osamu Fujimura kündigte daraufhin an, ein Lieferverbot für Reis aus Onami, einem Stadtteil Fukushimas, zu prüfen. Er versicherte zugleich, dass der betroffene Reis nicht auf den Markt gelangt sei, da die Tests vor einer Auslieferung erfolgt seien. Dabei waren 630 Becquerel pro Kilogramm gemessen worden. Der vom Staat festgesetzte Grenzwerte beträgt 500 Becquerel.

Bereits im September waren in Reis aus dem Ort Nihonmatsu in der Provinz Fukushima bei vorläufigen Tests 500 Becquerel an Cäsium gemessen worden. Spätere Messungen ergaben jedoch Werte im zulässigem Bereich.

Nach einer Anfang der Woche veröffentlichten Studie japanischer Forscher ist der Boden in weiten Teilen Ost- und Nordostjapans mit Cäsium 137 verseucht. In der Präfektur Fukushima liege die Belastung über dem Grenzwert von 5000 Becquerel je Kilogramm Boden, in den Nachbarprovinzen Miyagi, Tochigi und Ibaraki nur knapp darunter. Dort seien unbedingt detaillierte Messungen nötig, da die Kontamination lokal stark schwanken könne, schreiben die Forscher im Fachmagazin „Proceedings“.

Anhand meteorologischer Daten vom 20. März bis 19. April hatten die Forscher jene Cäsium-137-Mengen abgeschätzt, die in die Atmosphäre und auf den Boden in sämtlichen Präfekturen Japans gelangten. Viele Japaner hoffen, dass es dem Staat dennoch geling, Bauernhöfe, Schulen und anderen Gebäude von radioaktiven Partikeln zu befreien. Im kommenden Jahr soll eine Dekontaminationsaktion beginnen. Dabei müssen gewaltige Bodenmengen entsorgt werden.

 

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