Drogenbekämpfung

Iran: Allein gegen Drogenschmuggel dpa, 20.07.2011 09:32 Uhr

Berlin - 

Teheran ist mit der internationalen Hilfe bei der Drogenbekämpfung unzufrieden. Der Beitrag der Vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft zum Kampf gegen den Drogenschmuggel im Iran sei „bedeutungslos“, sagte Innenminister Mostafa Mohammed Nadschar nach einem Treffen mit dem Chef der UN-Drogenbehörde UNODC, Yury Fedotov. Dies berichteten iranische Medien.

Der Iran habe einen hohen Preis bezahlt um zu verhindern, dass Drogen nach Europa gelangen, sagte der Minister und verlangte von den Vereinten Nationen bessere Ausrüstung für einen effizienteren Kampf gegen die Schmuggler. Mehr als 3700 Polizisten haben in den vergangenen 30 Jahren im Kampf gegen die Drogenhändler ihr Leben verloren, wie es heißt.

Statistiken der UNODC bescheinigen dem Iran die höchste Anzahl von abgefangenen Opium- und Heroinlieferungen in diesem Jahr. Nach eigenen Angaben konfiszieren iranische Beamte im Durchschnitt 200 Tonnen Drogen im Wert von etwa 250 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Das ist fast die Hälfte des weltweiten Drogenhandels, der auf etwa 500 Milliarden Dollar geschätzt wird.

Über die 1800 Kilometer lange Grenze zu Afghanistan und Pakistan verlaufen beliebte Schmuggelrouten für Drogen nach Europa, den Nahen Osten und Zentralasien.