Die American Heart Association hat in einer kleinen Fallstudie untersucht, ob das iPhone 12 Auswirkungen auf einen implantierten Defibrillator haben kann. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Tachykardiefunktion eingeschränkt werden kann.
Moderne Smartphones, so die bislang geltende Annahme, haben nur ein geringes bis gar kein Risiko für elektromagnetische Interferenzen auf implantierte Defibrillatoren. Anders beim iPhone 12 – durch die Auslösung des sogenannten Magnetreversionsmodus kommt es zu Problemen beim Implantat. Die Magsafe-Technolgie, also das kabellose Laden mittels Magneten, kann die Funktion des Implantates stören.
Genauer gesagt wird die Tachykardiefunktion von implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren durch das Tragen des iPhone 12 auf Brusthöhe deaktiviert. Zu diesem Ergebnis kommt eine kleine Fallstudie der American Heart Association. Sie testeten die Auswirkungen der MagSafe-Technologie bei neuen, noch nicht implantierten Defibrillatoren und bei bereits im Körper implantierten Geräten.
Der In-vivo-Teil umfasste solche erwachsenen Patienten, die für einen Generationswechsel vorstellig wurden und in naher Zukunft ein neues Gerät eingesetzt bekommen sollten. Zwar wurden in die Fallstudie nur drei Personen miteinbezogen, doch bei allen drei Geräten kam es zu Störungen. Die Geräte waren von verschiedenen Hertstellern. Bei zwei Modellen kam es zum Ausfall der Tachykardiefunktion.
Auch bei den noch nicht implantierten Geräten kam es zu Störungen. Bei acht der elf Geräte zeigte sich auf 1,5 cm Abstand eine elektromagnetische Interferenz. Auf fünf Geräte wurde das iPhone direkt aufgelegt – drei von ihnen konnten die Tachykardiefunktion nicht mehr ausführen.
Die Wissenschaftler fassen zusammen, dass es durch die MagSafe-Funktion zu Störungen beim Implantat kommen kann. Das jeweilige Interferenzpotenzial sei jedoch vom jeweiligen Modell abhängig. Je nach Smartphone und Defibrillator gibt es Unterschiede. Generell sollte bedacht werden, dass jeder stärkere Magnet zu einer Störung von Herzschrittmachern führen kann.
Apple empfhielt mittlerweile einen ausreichenden Abstand zwischen iPhone und medizinischem Implantat.
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