9999,99 Euro Versandkosten Julia Pradel, 20.12.2012 09:47 Uhr
Wer in der Versandapotheke von Jamshed Poonawalla einkaufen will, der erlebt eine Überraschung: Der Inhaber der Aesculap-Apotheke in Bonn-Beuel erhebt Versandkosten von 9999,99 Euro. Tatsächlich will Poonawalla über seine Website gar keine Arzneimittel verkaufen – stattdessen möchte er seinen Kollegen zeigen, wie eine gemeinsame Bestellplattform aller Apotheken in Deutschland aussehen könnte.
Mit der „Arzneikutsche“ führt der Apotheker vor, wie das System funktionieren kann: Für die Versandapotheke nutzt Poonawalla das Modul Offizin 24 des Softwareanbieters Lauer-Fischer. Am Beispiel der „Arzneikutsche“ präsentiert Poonawalla auch, wie ein Warenlager organisiert werden könnte.
Poonawalla schwebt eine Art landes- oder sogar bundesweite Bestellplattform vor, bei der alle Apotheken und ihre Warenwirtschaftssysteme über Linux-Server vernetzt sind und dasselbe System nutzen: Patienten könnten dann über eine Internetplattform auf jede Apotheke zugreifen und online in den örtlichen Apotheken bestellen.
Auch Pläne für eine bundesweite Notdienstanzeige hat der Apotheker erdacht: Statt der bisher weit verbreiteten Notdiensttafel sollten Bildschirme den Patienten zeigen, wo die nächste Notdienstapotheke ist. Bei Änderungen könnte die Software aktualisiert werden, sodass binnen Sekunden in jeder Apotheke die korrekten Daten angezeigt würden – ohne, dass ein Apotheker zur Apotheke laufen und das Schild auswechseln müsste, so Poonawalla.
Die Verwirklichung dieser Projekte liegt weit in der Zukunft, das weiß auch Poonawalla. Er möchte mit seinen Vorschlägen die Berufsgruppe darauf aufmerksam machen, dass mehr möglich ist. Nämlich dann, wenn sich die Apotheker besinnen und zusammenarbeiten, statt in Konkurrenz zueinander zu stehen.