Infektionen

Insgesamt 8365 Magen-Darm-Fälle dpa, 01.10.2012 09:59 Uhr

Berlin - 

Die Welle der Brechdurchfall-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Ostdeutschland ebbt ab. Das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtete, der Höhepunkt der gemeldeten Fälle sei bereits am vergangenen Mittwoch und Donnerstag erreicht worden. Nach Mahlzeiten in Schulen und Kindertagesstätten waren mit Stand vom Sonntag mindestens 8365 Jugendliche und Kinder sowie einige Erwachsene in Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erkrankt. Die Ursachen der Erkrankungen sind aber noch nicht geklärt.

Das zuständige Bundesministerium geht aber davon aus, dass es „nach den vorliegenden Zahlen deutliche Anzeichen für Entspannung gibt.“ Dies sagte ein Ministeriumssprecher. Betroffen waren 342 Schulen und Kindergärten. Alle wurden von demselben Caterer Sodexo aus dem hessischen Rüsselsheim beliefert.

Die Experten der eigens eingerichteten Task-Force untersuchten vor allem Proben von Essenslieferanten, die Speisepläne und Lieferwege und werteten Laborergebnisse aus. Dabei gab es am Wochenende erste Anhaltspunkte: In Sachsen und Thüringen ist das hochansteckende Norovirus in einigen Fällen als Erreger nachgewiesen worden. Es führt zu Durchfall und Erbrechen und geht oft mit Schmerzen, Übelkeit und Fieber einher.

Fachleute gehen weiter davon aus, dass es noch andere Ursachen für die Erkrankungswelle geben muss. Im Verdacht haben die Gesundheitsbehörden auch die Bakterienart Bacillus cereus, wie Dr. Jürgen Ziegenfuß, Abteilungsleiter im Landesamt für Lebensmittelsicherheit in Thüringen, sagte. Das Bakterium bildet Toxine, die hitzebeständig sind. In Thüringen wurde der Erreger seit Ausbruch der Krankheitswelle in zwei Laborproben nachgewiesen. „Für eine belastbare Aussage ist das aber zu dünn“, sagte Ziegenfuß.