Bundesinstitut für Sportwissenschaft

Innenministerium gibt Doping-Studie frei

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Das Bundesinnenministerium hat den Vorwurf der Vertuschung im Zusammenhang mit der Studie über die Doping-Vergangenheit in der alten Bundesrepublik entschieden zurückgewiesen. „Das Bundesinnenministerium hat großes Interesse an einer lückenlosen Aufklärung und Bewertung der Dopingvergangenheit in beiden Teilen Deutschlands“, betonte ein Sprecher am Sonntag in Berlin auf Anfrage.

Das Ministerium werde gegenüber dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) darauf hinwirken, dass der Bericht möglichst bald veröffentlicht werde und „damit einer umfassenden fachsportlichen und politischen Diskussion und Bewertung zugänglich ist“.

Nach Bekanntwerden weiterer Details aus der Forschungsarbeit der Berliner Humboldt-Universität waren am Samstag Forderungen nach Veröffentlichung der Studie laut geworden. „Mein Eindruck ist, Innenminister Friedrich will die unrühmliche Rolle des Innenministeriums bei der Förderung des Doping vertuschen“, hatte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, gesagt und damit den für den Sport zuständigen Innenminister Hans-Peter Friedrich kritisiert.

Das dem Innenministerium unterstellte BISp und der Deutsche Olympische Sportbund hatten bislang datenschutzrechtliche Bedenken wegen der Veröffentlichung der Arbeit mit dem Titel „Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation“ geäußert. Laut Ministerium sind Datenschutz-Bedenken gegen die Freigabe inzwischen ausgeräumt worden, „so dass einer Veröffentlichung insoweit nichts mehr im Weg steht“.

Der DOSB hatte die Forschungsarbeit 2008 initiiert. Das BISp, dem die Studie eine zentrale Bedeutung im westdeutschen Doping-System zuweist, hatte das Projekt mit rund 525.000 Euro finanziert.

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