Apotheke setzt auf idividuelle Beratung

Initiativbewerbungen dank pDL

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Berlin -

In der Kleinstadt Süßen in Baden-Württemberg gibt es noch zwei Apotheken, die die knapp 11.000 starke Bevölkerung versorgen. Kurz vor der Pandemie hat Apothekerin Denise Mutard die Bären-Apotheke übernommen, seit dem 1. Juni diesen Jahres ist sie auch Inhaberin der zweiten Apotheke im Ort und setzt auf pharmazeutische Dienstleistungen.

„Ich war zunächst nicht begeistert, als mein Kollege in der Filstal-Apotheke aufhörte“, erinnert sich Mutard. Doch die Chance, einen ganzen Ort zu versorgen, wollte sie sich dann doch nicht entgehen lassen. Seit dem 1. Juni ist die Filstal-Apotheke im Besitz der Apothekerin und hat einen neuen Namen: Veritas Apotheke.

Pandemie und Lieferengpässe

Erst zum 1. Januar 2020 hatte die Apothekerin ihre jetzige Hauptapotheke, die Bären Apotheke in Süßen, übernommen – sechs Wochen vor Pandemiestart. „Nichts war mehr normal für drei Jahre“, erinnert sich die Apothekerin. Kaum hat sich wieder ein wenig Normalität eingestellt, beginnen mit den immer noch anhaltenden Lieferengpässen die nächsten Herausforderungen. „Die Zukunft sieht momentan nicht rosig aus“, so die Apothekerin. „Die Politik bringt unserer Arbeit wenig Wertschätzung entgegen.“

Weitere Betriebe möchte die Apothekerin nicht übernehmen; mit zwei Apotheken ist sie erst einmal ausgelastet, erklärt sie. In ihren beiden Apotheken arbeiten insgesamt 14 Mitarbeiter: fünf Apotheker, neun PTA und eine PKA. Während der Pandemie hatte die Inhaberin zunächst Schwierigkeiten, Personal zu finden. Doch als sie anfing, vermehrt pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) und individuelle Beratung anzubieten und die Arbeit mit dem Patienten mehr in den Mittelpunkt zu stellen, war Personal kein Problem mehr. „Die Beschäftigten haben Lust darauf“, erklärt die Inhaberin. „Jetzt bekomme ich sogar Initiativbewerbungen.“ In ihrer Hauptapotheke hat Mutard pDL bereits gut etabliert, dieses Angebot möchte sie jetzt auch in ihrer neuen Filiale ausbauen.

BMG ist realitätsfern

Besondere Kopfschmerzen bereitet der Apothekerin aktuell die politische Situation. „Das Gesundheitswesen ist völlig in Aufruhr, die Ideen des BMG sind weit weg von der Realität“, beklagt die Apothekerin. Für die Apotheke Light hat sie nur Unverständnis. „Einerseits soll es Apotheken ohne Apotheker geben und gleichzeitig bleiben Qualitätskontrolle und die hohen Anforderungen bestehen. Das passt doch gar nicht zusammen“, findet sie. „Weiß die Bundespolitik überhaupt, was gesetzlich gefordert ist? Oder wird hier mal wieder aus der Hüfte geschossen?“

Zudem sei die Digitalisierung im Gesundheitswesen noch lange nicht abgeschlossen und der Arbeitsaufwand durch Bürokratie zu hoch. Hinzu kommen Probleme durch Onlinehandel und Versandapotheken, die den Apotheken vor Ort die Kunden abwerben.

Trotz der angespannten Situation arbeitet die Apothekerin gerne: „Wir machen unseren Job gerne.“ Die persönliche Beratung direkt vor Ort durch fachkundiges Personal ist den Patient:innen nach wie vor ein wichtiges Anliegen. „Die positiven Rückmeldungen unserer Kunden bestärken uns täglich darin, weiterzumachen“, schließt Mutard.

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