Stadt-Apotheke Nagold

Inhaberin überreicht Spende an soziale Einrichtungen

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Berlin -

Früher gab es Weihnachtsgeschenke für die Kunden in der Stadt-Apotheke im baden-württembergischen Nagold. „Doch solche Präsente braucht ja niemand wirklich“, dachte sich Inhaberin Bärbel Reichert-Fehrenbach. Und so überreicht die Apothekerin seit Jahren statt Kundengeschenken lieber Spendenschecks, um soziale Einrichtungen in der Stadt zu fördern. In diesem Jahr durften sich vier regionale Institutionen über insgesamt 2000 Euro freuen.

Von der Spende der Apotheke profitieren die Urschelstiftung, der Kinderschutzbund Nagold, das Stationäre Hospiz und die Aktive Selbsthilfegruppe Miteinander. „Ich finde es wichtig, in der Gemeinschaft zu helfen“, erklärt Reichert-Fehrenbach ihr Engagement. Sie sei gut vernetzt in der Stadt und pflege gute Kontakte zu den Einrichtungen. Daher gelte der Grundsatz: „Man kennt sich, man hilft sich.“

In den vergangenen Jahren galt das Hauptaugenmerk der Apothekerin dem Aufbau des Stationären Hospizes. Mit Spenden und als Mitglied des Fördervereins unterstützte die Inhaberin den Bau. „Nun steht das Haus, deswegen sollten die Einrichtungen jetzt auch mal etwas bekommen“, so Reichert-Fehrenbach. Der Kinderschutzbund etwa könne durch die Geldspende sein Sommerferienprogramm um eine Woche ausweiten.

Doch auch außerhalb der Weihnachtszeit plant und organisiert die Apothekerin regelmäßig Aktionen. „So etwas stärkt die Struktur vor Ort“, unterstreicht Reichert-Fehrenbach. Dabei habe sie zunächst gar nicht vorgehabt, in Nagold Wurzeln zu schlagen. 1982 kam sie in 50 Kilometer von Stuttgart entfernt gelegene Stadt und wollte nur ein Jahr als Mutterschutzvertretung in der Stadt-Apotheke arbeiten.

Doch wie so oft kam es anders als geplant: Reichert-Fehrenbach gründete selbst eine Familie vor Ort und blieb. 1994 übernahm sie die Leitung der Stadt-Apotheke. Sich in der schwäbischen Stadt auch außerhalb der Apotheke zu engagieren, ist für die gebürtige Badenerin selbstverständlich: „Vor Ort zu unterstützen hat ja nichts damit zu tun, wo man geboren ist.“

Ihre Kunden hätten die damalige Entscheidung, anstatt der Geschenke nun Spenden an Einrichtungen zu verteilen, gut aufgenommen. „Es gab niemanden, der genörgelt hat. Sie finden es richtig, dass ich das tue“, freut sich Reichert-Fehrenbach. Es überrasche sie, wie oft sie von den Kunden auf die Spendenaktionen angesprochen werde. „Die Leute nehmen Anteil daran, was hier passiert“, so die Apothekerin. Mit Weihnachtskarten, Plakaten und über die Sozialen Medien kommuniziere sie das Engagement der Stadt-Apotheke natürlich auch entsprechend.

So macht die Apothekerin ihre Kunden beim Einkauf auch auf ihre Biomülltüten aufmerksam. Diese seien zu 100 Prozent biologisch abbaubar und damit besonders nachhaltig. „Eine Tüte kostet zehn Cent, der Erlös geht ans Hospiz“, erläutert die Inhaberin. Viele Menschen würden auch etwas ins Spendenglas werfen, ohne eine Tüte mitzunehmen. „Wir regen die Leute zum Nachdenken an. Und ich glaube, jeder gibt, was er kann“, freut sich Reichert-Fehrenbach über den Zusammenhalt in Nagold.

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