Schließung Ende Juni

Inhaber: „Ich war 18 Jahre allein in der Apotheke“

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Berlin -

Höchenschwand liegt im südlichen Schwarzwald und ist ein Kurort – der ab Juli ohne eigene Kur-Apotheke auskommen muss. Frank Amann schließt die Apotheke. Einen bestimmten Grund gibt es nicht. Vielmehr liege es an „allem, was uns das Leben schwer macht“, sagt der Inhaber. Im Anschluss will der 46-Jährige ins Angestelltenverhältnis wechseln.

Vor 18 Jahren übernahm Amann die Kur-Apotheke. Seit vier bis fünf Jahren sei die Lage schwierig. Das habe unter anderem mit Praxenschließungen und der sonstigen Infrastruktur im Ort zu tun, sagt der Apotheker. Die Gemeinde mit rund 2600 Einwohnern bewirbt die besondere Lage auf 1015 Meter Höhe mit dem Slogan „Deutschlands höchstgelegener Heilklimatischer Kurort“ – doch pharmazeutisches Personal konnte damit nicht überzeugt werden.

Zu sagen, die Apotheke wäre mein Leben, ist übertrieben.

Amann beschäftigt „zweieinhalb“ Angestellte, wie er sagt. „Approbierte habe ich in 18 Jahren nicht bekommen. Ich war allein in der Apotheke.“ Zwar habe es Urlaubsvertretungen gegeben, doch nie Festanstellungen. Die Region sei sehr ländlich und nötig wäre eine Apothekerin oder ein Apotheker in Teilzeit gewesen. „Ich habe die Arbeit immer gern gemacht und der Aufwand war nie ein Problem für mich.“ Die Entscheidung zu schließen will er möglichst emotionslos sehen. „Zu sagen, die Apotheke wäre mein Leben, ist übertrieben.“

Zu viel Bürokratie, zu wenig Gewinn

Doch nicht nur der Personalmangel war ein Auslöser, die Selbstständigkeit aufzugeben. Die Bürokratie kam auch dazu. Auch im Schließungsprozess bleibt dieser Aufwand hoch. „Es ist im Moment sehr krass. Man wird bei der Abwicklung von der Bürokratie erschlagen und ist froh, wenn es vorbei ist.“

Auch die finanzielle Situation führte zum Entschluss, die Apotheke aufzugeben. „Irgendwann ist eine Linie überschritten, zum Beispiel, wenn das Finanzielle dazu kommt und in die falsche Richtung geht.“ Der Gewinn werde immer weniger: „Ich kann in die Anstellung gehen und es geht mir genauso gut.“ Verlust werde er als Selbstständiger nicht machen. Wann genau er sich eine neue Stelle sucht, ist noch offen. Zunächst will Amann den Betrieb schließen.

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