„Man ackert und ackert und dennoch muss man schließen“

Inhaber gibt auf: Apotheke ist unverkäuflich

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Berlin -

Als Michael Scholz die Hirsch-Apotheke in Pattensen vor 26 Jahren übernahm, ging er noch von einem guten Wiederverkaufswert aus – doch das ist Geschichte. Es gebe keine Möglichkeiten, einen mittelgroßen Betrieb zu veräußern, sagt der Inhaber. Im Oktober gibt er die Selbstständigkeit auf.

Die Apothekenlandschaft dünnt sich immer weiter aus – während die Warnungen aus der Branche bei den Entscheidungsträgern in der Politik zu verhallen scheinen, schließen immer mehr Betriebe. Auch Scholz entschied sich für diesen Weg. „Es ist leider zur Normalität geworden, dass viele Apotheken wegen den gleichen Gründen schließen müssen“, sagt er. „Das ist höhere Gewalt.“

Es ist fünf vor zwölf.

Diese Gründe sind bei ihm betriebswirtschaftlicher Natur. Noch laufe die Hirsch-Apotheke. „Aber wenn es so weiter geht, wird sie irgendwann wirtschaftlich nicht mehr tragbar sein. Es ist fünf vor zwölf“, sagt Scholz. Bevor er in die roten Zahlen rutscht, entschied er sich für die Schließung. „Wir erleben eine Kostenexplosion und die Vergütung verbessert sich nicht. Man ackert und ackert und dennoch muss man schließen.“

Auch mit dem Reformgesetz werde die Situation nicht besser. Gesundheitsminister Karl Lauterbach gehe dabei Punkte an, an denen es gar nicht hapere. Weitere Sparpotenzial gebe es nicht, so Scholz. Beim Personal etwa könne er nicht kürzen. „Ich muss wettbewerbsfähig bleiben und gute Beratung anbieten.“

Lieber Vertretung als Inhaber

Die fünf pharmazeutischen Fachkräfte, die bei ihm angestellt sind, haben alle einen neuen Arbeitgeber gefunden. Scholz selbst wird in den kommenden Wochen zunächst die Apotheke abwickeln und ausräumen. „Wenn das durch ist, kann ich einen Gang runterschalten. Die Aussichten sind gut.“ Er will als Vertretungsapotheker anfangen, die würden gesucht. Mit der Schließung hat der 62-Jährige abgeschlossen. „Den Umständen entsprechend geht es mir gut.“

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