Die Deutsche Telekom und Vodafone haben sich für die Einführung von
„Qualitätsklassen“ im Internet ausgesprochen. Damit wollen die
Unternehmen sicherstellen, dass bestimmte Anwendungen für
Gesundheitswesen oder Logistik garantiert ruckelfrei laufen. Das könnte
einen Streit mit Aktivisten provozieren, die das Prinzip der
„Netzneutralität“ verteidigen. Danach sollen alle Daten in den Netzen grundsätzlich gleich behandelt werden.
„Wir brauchen Antworten dafür, wie wir diese Qualitätsklassen entsprechend im Netz etablieren wollen“, sagte Telekom-Chef Timotheus Höttges. Darüber hätten die Firmen in der „Netzallianz Digitales Deutschland“ mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur diskutiert.
„Die Industrie wirbt dafür, dass wir innovations- und investitionsfähig bleiben durch die Bereitstellung weitergehender Qualitätsklassen, die über das allgemeine Niveau hinausgehen und dort auch entsprechend monetär honoriert werden dürfen“, sagte Vodafones Deutschlandchef Jens Schulte-Bockum.
Gegner befürchten, dass Kunden dann gezwungen werden könnten, für die ungestörte Übertragung bestimmter Dienste extra zu zahlen. Schulte-Bockum betonte, die Industrie lehne „jegliche Aufweichung von Netzneutralität unter dem Gesichtspunkt Zugang zu Inhalten im Netz“ ab.
Auch Infrastrukturminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte, die Teilnehmer der „Netzallianz“ stünden hinter der Netzneutralität. Aktivisten sehen eine Einführung unterschiedlicher Qualitätsklassen hingegen als Widerspruch zu dem Prinzip der gleichberechtigten Durchleitung aller Daten.
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