Impfung auch während der Grippesaison sinnvoll

Berlin -

Auch wenn die Hochphase der Grippesaison wahrscheinlich vorbei ist, kann die Vorsorge jetzt noch sinnvoll sein. Es sei weiterhin ratsam, sich impfen zu lassen, sagt Professor Dr. Helmut Fickenscher, Leiter des Instituts für Infektionsmedizin in Kiel. Da eine jährliche Auffrischung der Impfung empfohlen werde, würden über die Jahre viele verschiedene Viren abgedeckt. „So wird das Risiko, an neuen pandemischen Viren zu erkranken, geringer.“

Jederzeit könne ein neuer Virustamm entstehen, so Fickenscher. Weltweit finde ständig eine Vermischung verschiedener Influenzaviren statt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein extrem gefährlicher neuer Erreger geschaffen werde, sei zwar sehr niedrig, aber nicht ausgeschlossen. Alle paar Jahrzehnte gebe es daher Pandemien mit äußerst krankheitserregenden Viren.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) reiht sich die diesjährige Influenza in die starken Grippewellen des vergangenen Jahrzehnts ein. An 50 Prozent der Grippeerkrankungen in Deutschland ist Fickenscher zufolge derzeit der Erreger schuld, der umgangssprachlich als Schweinegrippevirus bezeichnet wird.

Bei den meisten Menschen sei der Krankheitsverlauf erstaunlich mild, sagt der Virologe. „Viele Patienten nehmen die Krankheit nur als kräftigen Schnupfen mit etwas Fieber war.“ Allerdings gebe es verstärkt Einzelfälle, bei denen die Lungen völlig versagen und herkömmliche Beatmungsmethoden nicht mehr funktionierten. „Solche Fälle sind aktuell in vielen Kliniken in Deutschland das Thema.“