Infektionskrankheiten

WHO: Weiter gegen Malaria kämpfen

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Berlin -

Trotz wichtiger Erfolge im Kampf gegen Malaria stirbt in Afrika noch etwa jede Minute ein Kind an der Infektionskrankheit. Weltweit fallen ihr nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich noch weit mehr als 600.000 Menschen zum Opfer, zumeist Mädchen und Jungen unter fünf Jahren. Die vor allem in tropischen Klimazonen von Mücken übertragene Krankheit sei eine Tragödie, die allerdings mit genügend Geld überwunden werden könnte, erklärte WHO-Direktorin Margaret Chan zur Veröffentlichung des Welt-Malaria-Berichts 2012.

Die UN-Organisation schätzt, dass bis 2020 jährlich 5,1 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro) ausgegeben werden müssten, um Vorbeugung sowie Behandlung für alle Menschen in den rund 100 von der Malaria heimgesuchten Ländern zu ermöglichen. „Viele Länder haben die Finanzierung der Malaria-Bekämpfung aus eigenen Mitteln erhöht, dennoch stagnierten 2011 die insgesamt zur Verfügung stehenden Mittel bei 2,3 Milliarden Dollar – weniger als die Hälfte dessen, was gebraucht wird“, erklärte die WHO.

Zugleich verweist die WHO darauf, dass dank einer erheblichen Aufstockung der Finanzmittel im zurückliegenden Jahrzehnt etwa 1,1 Millionen Menschen vor dem Tod durch Malaria bewahrt werden konnten. Es gelte, den Aufschwung der Jahre fortzusetzen. Die WHO klagt unter anderem, dass die Zahl der Moskitonetze, die den am schwersten unter der Malaria leidenden Ländern Afrikas zur Verfügung gestellt wurden, von 145 Millionen Stück im Jahr 2010 auf 66 Millionen im Jahr 2012 gesunken sei. Viele Familien könnten verschlissene Netze nicht ersetzen, so dass „mehr Menschen der potenziell tödlichen Krankheit ausgesetzt sind“.

Ein großes Problem seien zunehmende Resistenzen der Krankheitserreger gegen Malaria-Medikamente sowie der Anopheles-Mücken gegen Insektizide, wie Chan erklärte. Größere Anstrengungen zur Lösung dieses Problems seien nötig, „um in Zukunft ein medizinisches Desaster zu vermeiden“. Von dem Millennium-Entwicklungsziel der Vereinten Nationen, die Ausbreitung der Malaria bis 2015 zum Stillstand zu bringen und sie dann immer weiter zurückzudrängen, ist die Welt dem Bericht zufolge weit entfernt.

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