Weitere Lassa-Fälle in Deutschland dpa, 19.03.2016 11:16 Uhr
Zwei Kontaktpersonen des Ende Februar in Köln gestorbenen Lassa-Patienten haben sich ebenfalls mit dem Virus angesteckt. Ihr Gesundheitszustand sei aber stabil, teilte die Universitätsklinik in Düsseldorf mit. „Sie befinden sich derzeit nicht in kritischem Zustand.“ Ein weiterer Menschen, der mit dem verstorbenen Lassa-Patienten Kontakt hatte, stehe unter Beobachtung auf der Sonderisolierstation. Bei ihm gibt es noch kein Testergebnis. Die drei Patienten wurden am Mittwoch aufgenommen.
Ende Februar war der mit Lassa infizierte US-Amerikaner in Köln gestorben. In Togo hatte der Mann als Krankenpfleger gearbeitet. Als er mit der Krankheit in Köln ankam, war er wenige Stunden später tot. Erst nach mehr als einer Woche stellte sich heraus, dass er eine Infektion mit dem gefährlichen Virus hatte.
In Frankfurt wird ebenfalls ein Lassa-Patien behandelt. Bei einem Toten hat sich der Bestatter mit dem gefährlichen Lassa-Virus angesteckt. Die Ärzte in Frankfurt sind nach Angaben des Gesundheitsamtes nach wie vor optimistisch, dass der Infizierte wieder gesund wird. Er stammt aus Rheinland-Pfalz.
Lassa zählt wie Ebola und Dengue-Fieber zu den hämorrhagischen Fiebern. Die Erreger können Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen auslösen, später sind Hautblutungen, Durchfall und Erbrechen möglich.
Experten hatten nach Bekanntwerden des Kölner Falls die Gefahr weiterer Ansteckungen für sehr gering gehalten. Zu dem gestorbenen Patienten hatten nach früheren Angaben 33 Mitarbeiter der Uniklinik und 12 Mitarbeiter des Gesundheitsamts Kontakt.
Die Düsseldorfer Uniklinik teilte außerdem mit, dass eine weitere am vorigen Wochenende aufgenommene Kontaktperson entlassen werde. Der Verdacht auf Lassa-Fieber habe sich nicht bestätigt.
Dem Robert Koch-Institut zufolge verläuft eine Infektion mit dem Lassa-Virus bei den meisten Menschen ohne Symptome oder mild. Hochrechnungen zufolge stecken sich jährlich 100.000 bis 300.000 Menschen mit dem Virus an, von denen 1 bis 2 Prozent sterben. Die Krankheit beginnt grippeähnlich und ist nur schwer von anderen tropischen Erkrankungen zu unterscheiden. Zu den gefürchteten Folgen einer Infektion gehören innere Blutungen, Schock und Organversagen.