Infektionskrankheiten

US-Behörden genehmigen Ebola-Test dpa, 07.08.2014 11:57 Uhr

Washington/Genf - 

Die US-Gesundheitsbehörden haben ein vom amerikanischen Militär entwickeltes Verfahren zur Ermittlung von Ebola-Infektionen genehmigt. Der Test soll helfen, das hochansteckende Virus in Westafrika einzudämmen. Der Test sei für den Einsatz in den betroffenen Gegenden zugelassen, teilte die US-Gesundheitsbehörde FDA mit.

Angesichts der Epidemie in Westafrika setzte die Seuchenbehörde CDC ihre Warnstufe auf die höchstmögliche Kategorie 1. Der Schritt sei eine Reaktion auf das mögliche Übergreifen der Seuche nach Nigeria, teilte CDC-Direktor Dr. Tom Frieden auf Twitter mit. Stufe 1 bedeutet, dass mehr Personal und Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Zudem wollen die USA das mögliche Ebola-Mittel ZMapp, mit dem bislang zwei Patienten behandelt wurden, weiter testen. Es sei noch zu früh, um genaue Aussagen über den Wirkstoff zu treffen, sagte Präsident Barack Obama gestern am Ende des dreitägigen Afrika-Gipfels in Washington. „Wir müssen uns von der Wissenschaft leiten lassen“, antwortete Obama auf die Frage, ob das Mittel mehr Menschen verfügbar gemacht werden sollte. Ein weiteres Ausbrechen der „sehr brutalen Krankheit“ müsse so früh wie möglich gestoppt werden.

Die zwei Ebola-Patienten aus den USA waren anscheinend erfolgreich mit ZMapp behandelt worden. Nach dem Arzt Dr. Kent Brantly zeigte auch die zweite Patientin „ermutigende Zeichen“, erklärten die Kinder der 59-Jährigen, die für eine christliche Hilfsorganisation Ebola-Kranke in Liberia betreut hatte.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO prüft auch einen eventuellen Einsatz bislang nicht zugelassener Mittel. Der Ausbruch habe die Organisation in eine ungewöhnliche Situation gebracht, hieß es. Darauf müsse unter Umständen auch mit ungewöhnlichen Maßnahmen reagiert werden.

Beratungen über eine eventuelle Freigabe von Mitteln, die zum Beispiel in US-Labors noch in einer frühen Entwicklungsphase sind, will die WHO in der kommenden Woche aufnehmen. Zunächst werde dazu der Rat von Medizinethikern eingeholt, erklärte dazu die Stellvertretende WHO-Generaldirektorin Dr. Marie-Paule Kieny.

„Wir haben hier eine Krankheit mit hoher Sterberate, ohne dass es eine bewährte Behandlung oder Impfung gibt“, sagte sie. Die Ethiker müssten einschätzen, was für Ärzte in dieser Situation verantwortbar ist.