Infektionskrankheiten

Unikliniken testen Ebola-Impfstoff

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Tübingen/Hamburg -

Auf der Suche nach einem Impfstoff gegen Ebola beginnen Mediziner des Universitätsklinikums Tübingen in der kommenden Woche mit einem Test in Gabun. Die Studie soll zeigen, welche Dosis des Impfstoffes Freiwillige sicher vertragen, so Professor Dr. Peter Kremsner, Direktor der Tropenmedizin.

Bei dem Test in Gabun handelt es sich um eine von vier Studien zu diesem Impfstoff weltweit, unter anderem gibt es auch einen Test in Hamburg. Eingesetzt werde ein Mittel, das in Tierversuchen vielversprechende Ergebnisse gezeigt habe. Gabun hat aktuell zwar keine registrierten Ebola-Fälle, es gab dort jedoch in früheren Jahren Ausbrüche der Krankheit.

An dem Test am Tübinger Partnerinstitut in Lambarene sollen 60 gesunde Probanden teilnehmen. Kommende Woche bekämen die ersten Freiwilligen den Stoff gespritzt, sagte Kremsner. In Phase 1 der Studie werde das Mittel in unterschiedlicher Dosierung verabreicht, um mögliche Nebenwirkungen zu beobachten. Der Impfstoff wurde in Kanada entwickelt und enthält ein Gen von Zaire-Ebolaviren.

Kremsner selbst ist momentan etwa alle zwei bis drei Wochen in Zentralafrika und kümmert sich um die Koordination. Dort sei die Epidemie natürlich bekannt, sagte er. Die „Erregtheit“ sei aber geringer als in Europa – obwohl der Ausbruchsort der Seuche etwas näher liege. „Die Gefahr bei den Tests des Ebola-Impfstoffes ist genauso groß oder klein wie bei anderen Studien auch“, sagte Kremsner. Freiwillige würden vorab aufgeklärt und erhalten laut des Tropenmediziners eine geringe Aufwandsentschädigung.

Aus Gabun sollen bei einem erfolgreichem Verlauf bereits im Dezember erste Daten an die WHO übermittelt werden. Diese hatte vergangene Woche erklärt, großangelegte Tests in Westafrika möglicherweise noch in diesem Jahr beginnen zu wollen.

Getestet werden soll der Impfstoff auch am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Dort sollen 30 Gesunde teilnehmen, teilte eine Sprecherin mit. Es bestehe keine Gefahr, sich mit Ebola zu infizieren. Der Beginn der Studie stehe noch nicht fest.

Die Weltgesundheitsorganisation hat in den am meisten betroffenen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea fast 14.000 Infektionen registriert – und etwa 5000 Ebola-Tote. Experten gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus.

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