Infektionskrankheiten

DZK: Ärzte unterschätzen Tuberkulose dpa, 12.07.2013 11:59 Uhr

Berlin - 

Tuberkulose ist nach Angaben eines Experten in Deutschland ein größeres Risiko, als viele Ärzte und Patienten allgemein glauben. „Es muss mehr Aufmerksamkeit im Gesundheitssystem für Tuberkulose geben“, sagte Professor Dr. Tobias Welte, Präsident des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK).

Zwar sei das Problem in Deutschland derzeit relativ gering. Aber in vielen Ländern nehme die Zahl der Tuberkulosekranken zu. Damit breiteten sich auch Keime aus, die gegen die herkömmlichen Medikamente resistent seien. In Asien sei Tuberkulose längst zur Massenerkrankung geworden, in Osteuropa breite sie sich aus.

Auch bei Kindern in der Bundesrepublik steigen laut Robert Koch-Institut (RKI) die Infektionszahlen. Nach den jüngsten Statistiken erkrankten 2011 rund 4300 Menschen an Tuberkulose, 162 starben daran. Mit durchschnittlich 5,3 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner steht Deutschland im internationalen Vergleich noch relativ gut da.

Welte sagte, auch in Deutschland gebe es eine Dunkelziffer. „Es ist an den sozialen Status gebunden“, sagte Welte. „Je ausgezehrter, je unterernährter jemand ist, desto höher ist sein Risiko.“