Infektionskrankheiten

Neues Norovirus auch in Deutschland

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Berlin -

In den vergangenen Wochen haben Meldungen über Norovirus-Infektionen zugenommen. Verantwortlich dafür ist eine neue Variante des Virus. Besonders in Großbritannien, den Niederlanden, den USA, Japan, Frankreich, Australien und Neuseeland habe das neue Virus zu erhöhten Fallzahlen geführt, teilt das Centrum für Reisemedizin (CRM) mit. Auch in Deutschland ist der Erreger angekommen.

„Erste wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass die neue Variante des Virus, 'Sydney 2012', die erhöhten Erkrankungszahlen in vielen Ländern verursacht“, so Dr. Tomas Jelinek vom CRM. In den USA werde das neue Virus bereits bei 52 Prozent der bestätigten Ausbrüche nachgewiesen.

In Deutschland ist „Sydney 2012“ dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge bislang nur für einen Bruchteil der Norovirus-Infektionen verantwortlich: Von Juni bis November sei es in 13 Prozent der Fälle nachgewiesen worden, sagte eine Sprecherin. Die Norovirus-Welle insgesamt sei diesmal etwas früher gestartet als in den vergangenen Jahren, die Fallzahlen seien jedoch unauffällig.

Noroviren kommen in verschiedenen Varianten vor. „Etwa alle zwei bis drei Jahre taucht eine neue Variante eines dieser sechs Genotypen auf“, sagte Jelinek. Bei „Sydney 2012“ handele es sich um eine Variante des Genotyps II.4. Wegen der fehlenden Immunität der Bevölkerung gegen die neue Form komme es oft zu höheren Fallzahlen und schwereren Verläufen.

Noroviren sind Jelinek zufolge weltweit eine der Hauptursachen für akute Magen-Darm-Infekte. Symptome einer Erkrankungn sind Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Meist klingen die Infektionen nach wenigen Tagen von selbst ab.

Die Erreger sind hochansteckend. Sie werden durch Tröpfchen in der Luft oder kontaminierte Oberflächen übertragen. „Die beste Methode, sich vor einer Infektion zu schützen ist deshalb häufiges, sorgfältiges Händewaschen“, empfiehlt Jelinek. Besonders gefährdet sind demnach Menschen, die auf begrenztem Raum zusammentreffen – etwa auf Kreuzfahrtschiffen, in großen Hotels oder bei Gruppenreisen.

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