Infektionskrankheiten

Mediziner fordert mehr Offenheit für HIV-Tests

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Berlin -

Der Leiter der Infektiologie am Uni-Klinikum Würzburg, Professor Dr. Hartwig Klinker, hat die fortgesetzte Stigmatisierung von HIV-positiven Menschen kritisiert. „Wir stellen diese Infektionen, auch in unserer aufgeklärten Gesellschaft, zu sehr in eine Ecke“, sagte Klinker.

Die Betroffenen dürften Situationen, in denen sie sich angesteckt haben könnten, nicht verdrängen. Gleichzeitig sollten sich aber auch Ärzte nicht vor den relevanten Fragen drücken. HIV sei heute eine sehr gut behandelbare Infektion. „Für den Infizierten bedeutet ein positiver Test heute eher eine Art Lebensversicherung“, sagte Klinker.

In Deutschland leben nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts gut 13 000 Menschen mit einer unentdeckten HIV-Infektion. Klinker ist ab Mittwoch Präsident des Kongresses für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin in Würzburg.

Die Vereinten Nationen wollen die Epidemie bis zum Jahr 2030 beenden. Erstes Ziel ist, die Zahl der jährlich neu HIV-infizierten von derzeit 2,1 Millionen bis zum Jahr 2020 auf weniger als 500.000 Menschen zu verringern. Die Zahl der derzeit jährlich 1,1 Millionen Menschen, die an Ursachen im Zusammenhang mit Aids sterben, soll bis dahin ebenfalls unter 500.000 sinken. Außerdem soll die Diskriminierung von HIV-Kranken bis 2020 weltweit beendet werden.

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