Japan

Grippemittel gegen Ebola?

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Tokio/Monrovia/Kinshasa/Genf -

Japan will im Kampf gegen die Ebola-Epidemie ein neues Medikament zur

Verfügung stellen. Sollte es eine entsprechende Anfrage der

Weltgesundheitsorganisation (WHO) geben, sei man bereit, das

Grippemittel Avigan (Favipiravir) zu liefern, sagte Regierungssprecher Yoshihide

Suga.

Das von Toyama Chemical, einer Tochter des Konzerns Fujifilm, entwickelte Präparat ist in Japan gegen Influenza zugelassen. In einer kürzlich von deutschen Forschern veröffentlichten Studie hatte es auch mit Ebola infizierten Mäusen geholfen. Die WHO wie auch andere Länder hätten sich bereits danach erkundigt, sagte ein Sprecher von Toyama in Tokio.

In Liberia ist ein Ebola-Patient indessen trotz Behandlung mit dem experimentellen Medikament „ZMapp“ gestorben. Wie die Zeitung „Front Page Africa“ meldete, war Abraham Borbor einer von drei Helfern, die das Medikament verabreicht bekamen. Er hatte sich bei der Behandlung von Ebola-Kranken angesteckt.

Der Tod von Borbor am späten Sonntagabend sei ein Schock gewesen, sagte Liberias Informationsminister Lewis Brown. „Er lief gestern noch herum und die Ärzte hatten auf eine vollständige Genesung gehofft.“ Die anderen beiden Gesundheitsmitarbeiter sind nach Angaben der Regierung noch in Behandlung.

Bislang bekamen insgesamt mindestens sechs Menschen „ZMapp“. Zwei US-Amerikaner gelten als geheilt, ein Spanier starb. „ZMapp“ besteht aus drei Antikörpern, die an Ebola-Proteine binden. Sie sollen es dem Immunsystem ermöglichen, infizierte Zellen zu eliminieren. Von dem Wirkstoff, der aus einer Tabakpflanze gewonnen wird, gab es nur wenige Dosen. Diese sind laut der WHO bereits vergeben. Die Produktion läuft, nimmt aber Monate in Anspruch.

Nach Bekanntwerden von zwei Ebola-Fällen in der Demokratischen Republik Kongo hat das Land um internationale Unterstützung zur Abwehr einer möglichen Epidemie gebeten. Nötig sei zunächst eine rasche Notfallhilfe im Umfang von etwa 2,5 Millionen Dollar (1,9 Millionen Euro), sagte Gesundheitsminister Félix Kabange nach Angaben kongolesischer Medien.

Die WHO sagte der Regierung in Kinshasa Hilfe zu. Unter anderem sollten Schutzausrüstungen für medizinisches Personal bereitgestellt werden, erklärte ein Sprecher der Organisation. Der Minister hatte zuvor mitgeteilt, Ebola sei in einer abgelegenen Gegend der nördlichen Provinz Equateur bei zwei von 13 Patienten bestätigt worden, die wegen starken Fiebers getestet worden waren.

Den Angaben zufolge soll es sich um einen anderen Ebola-Stamm handeln als jenen, der derzeit in Westafrika kursiert. Die dort betroffenen Länder Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria haben der WHO bislang 1427 Todesfälle durch die Ebola-Epidemie gemeldet.

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