Erstmals ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einer ihrer Mitarbeiter in Westafrika an Ebola erkrankt. Details zum Alter, dem Geschlecht oder der Nationalität gab die WHO nicht bekannt. Es solle die bestmögliche Behandlung der in Sierra Leone eingesetzten Person sichergestellt werden, hieß es lediglich am Sonntag. Die Organisation hat nach eigenen Angaben bislang etwa 400 Mitarbeiter in die von der Ebola-Epidemie betroffenen Länder Liberia, Sierra Leone, Guinea und Nigeria entsandt. Insgesamt sind in den vergangenen Monaten nach offiziellen Angaben bislang 1427 Menschen an dem Virus gestorben.
Derweil ist auch ein britischer medizinischer Helfer in Sierra Leone an dem Ebola-Virus erkrankt. Er soll zur Behandlung nach London geflogen und in einer speziellen Isolierstation im Royal Free Hospital werden, teilte das britische Gesundheitsministerium mit. Der erste Fall der Erkrankung eines Briten an dem Virus war am Wochenende in London bestätigt worden.
In einer Mitteilung des Ministeriums hieß es, dem Mann gehe es „gegenwärtig nicht ernsthaft schlecht.“ Er soll an Bord eines speziell ausgerüsteten Transfortflugzeugs der Royal Air Force auf einen Stützpunkt bei Oxford ausgeflogen werden. Für den weiteren Transport nach London seien alle erforderlichen Schutzmaßnahmen getroffen. Die Gefährdung der Bevölkerung durch das Virus bleibe weiterhin äußerst gering, erklärte das Ministerium. Der Infizierte hatte schon seit längerem in Sierra Leone gelebt.
Nach Medienberichten soll das Verstecken von Ebola-Kranken in dem westafrikanischen Staat künftig unter Strafe gestellt werden. Das Verbergen eines Infizierten werde mit mindestens zwei Jahren Haft geahndet, berichtete die Online-Zeitung „Awoko“. Das Parlament des Landes hatte ein entsprechendes Gesetz demnach am Freitag in einer Sondersitzung beschlossen. Präsident Ernest Bai Koroma muss dem Gesetz noch zustimmen.
Vier Länder Westafrikas kämpfen derzeit gegen die schlimmste jemals registrierte Ebola-Epidemie. Deren Ausmaß ist laut WHO unterschätzt worden, weil zahlreiche Infizierte von ihren Familien versteckt wurden. Die Menschen seien davon ausgegangen, dass es für Ebola ohnehin keine Heilung gebe und es für die Todkranken besser sei, wenigstens zu Hause sterben zu können.
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