Infektionskrankheiten

Ebola: Entwarnung in Leipzig

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Leipzig -

Der Ebola-Verdacht bei einem 45 Jahre alten Patienten auf der Isolierstation des Leipziger Krankenhauses St. Georg hat sich nicht bestätigt. Am Montagabend gab die Klinik endgültig Entwarnung. Der Geschäftsmann war am Samstag dort aufgenommen worden, nachdem er mit hohem Fieber von einem mehrwöchigen Aufenthalt in Ebola-Gebieten Liberias und in der Hauptstadt Monrovia nach Leipzig zurückgekehrt war.

Bereits der erste Test am Sonntag war negativ, die Mediziner mussten aber noch das zweite Ergebnis abwarten. Die virologischen Untersuchungen nimmt das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg vor.

Dem Patienten gehe es den Umständen entsprechend gut, teilte die Klinik weiter mit. Der Seuchenalarmplan und die damit verbundenen Sicherheitsvorkehrungen seien aufgehoben worden. Sofern sich sein Zustand weiter verbessere, könne der Mann bald entlassen werden. Nähere Angaben wurden nicht gemacht.

Die meisten Verdachtsfälle in Ländern außerhalb Westafrikas haben sich bisher nicht bestätigt. Symptome wie Fieber und Durchfall gingen auf andere Erkrankungen zurück. Erst kürzlich war das bei einer aus Nigeria zurückgekehrten Frau in Berlin der Fall gewesen.

Experten betonen, dass – sollte sich ein Fall bestätigen – in Deutschland wegen des viel besser aufgestellten Gesundheitssystems keine weitere Ausbreitung zu erwarten wäre. In Hamburg wird zurzeit ein Ebola-Patient aus Senegal behandelt.

Das St. Georg in Leipzig kann nach eigenen Angaben sechs Zimmer unter höchsten Isolierbedingungen betreiben. Das Fachpersonal trainiert regelmäßig die Abläufe, um Patienten unter Quarantäne zu betreuen. Sonderisolierstationen für hochinfektiöse Krankheiten gibt es neben Hamburg und Leipzig auch in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, München und Stuttgart sowie in einem Ausbildungszentrum in Würzburg.

In Liberia wurden unterdessen zwei mit „ZMapp“ behandelte Ärzte als geheilt entlassen. Beide hätten ihre Ebola-Infektion überstanden, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit. Ein dritter in Liberia mit „ZMapp“ behandelter Mediziner war vor einigen Tagen gestorben.

Zuvor waren zwei US-Amerikaner und ein Spanier mit dem experimentellen Mittel behandelt worden. Die US-Helfer überlebten, der an Vorerkrankungen leidende Spanier starb. Inzwischen erhielt zudem ein britischer Helfer den Wirkstoff, von dem noch nicht bekannt wurde, ob er als geheilt gelten kann.

„ZMapp“ war vor diesen Noteinsätzen nur an Affen getestet worden, die Vorräte an dem langwierig herzustellenden Wirkstoff sind begrenzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) war zu dem Schluss gekommen, dass der Einsatz solcher experimentellen Ebola-Mittel wegen der Schwere der Epidemie ein ethisch vertretbarer Schritt ist.

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