Infektionskrankheiten

Von der Leyen sucht Ebola-Helfer

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Berlin/Hamburg/Madrid -

Im Kampf gegen Ebola setzt die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zusätzlich zu der geplanten Luftbrücke auf einen freiwilligen Einsatz deutscher Helfer. „Ich werde heute einen Aufruf starten innerhalb der Bundeswehr, dass diejenigen, die wollen und können, sich melden“, kündigte die Ministerin im ARD-Morgenmagazin an. Zivile oder militärische Helfer sollten vor einem Einsatz eine zusätzliche Ausbildung bekommen.

Wichtig sei, dass eine Evakuierung im Ernstfall gesichert sei. Dazu würden derzeit Flugzeuge und Hubschrauber umgerüstet. Das werde rund vier Wochen dauern. Auf die Frage, ob sie selbst in ein Krisenland gehen würde, sagte von der Leyen, die selbst Ärztin ist: „Das ist eine Frage, die ich unterm Strich, wenn ich wüsste, dass ich geschützt bin, mit Ja beantworten könnte.“

Die Bundesregierung plant zudem eine Luftbrücke in die Krisenregionen. Dazu will die Bundeswehr mit Transall-Maschinen aus Dakar Versorgungsflüge in die drei besonders betroffenen Länder Liberia, Guinea und Sierra Leone starten. Geplant ist auch der Transport einer mobilen Krankenstation.

Die spanische Regierung fliegt derzeit erneut einen mit Ebola infizierten Priester zur Behandlung heim. Das Ambulanzflugzeug, mit dem der 69-jährige Manuel García Viejo abgeholt werden solle, sei in Madrid Richtung Sierra Leone abgeflogen, gab das Verteidigungsministerium bekannt. Das Risiko für die öffentliche Gesundheit sei praktisch null, versicherte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums.

Bei dem Priester, der seit zwölf Jahren in Sierra Leones Hauptstadt Freetown für eine Nichtregierungsorganisation arbeitet, war am Freitag Ebola diagnostiziert worden. Er ist der zweite Ebola-Kranke, den Madrid heimholt. Am 7. August war der Priester Miguel Pajares aus Liberia eingeflogen worden. Der 75-Jährige erlag aber schon fünf Tage später als erster Europäer der Krankheit.

Der Mit-Entdecker des Ebola-Erregers, Dr. Peter Piot, befürchtet eine Ausweitung der Seuche in weitere Weltregionen. Es müsse sich nur einer der vielen in Westafrika lebenden Inder infizieren, während der Inkubationszeit Verwandte in Indien besuchen und dann erkrankt in eine Klinik gehen, sagte der belgische Infektionsmediziner in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel.

„Auch in Indien tragen Ärzte und Krankenschwestern oft keine Schutzhandschuhe. Sie würden sich sofort anstecken und das Virus verbreiten.“ Nach Europa kämen ebenfalls „mit Sicherheit“ Ebola-Kranke aus Afrika, die auf Behandlung hofften, und möglicherweise würden sich dadurch auch einige Europäer mit Ebola infizieren und sterben. Doch in Europa und Nordamerika könne ein solcher Ausbruch schnell wieder eingedämmt werden.

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