Infektionskrankheiten

Berlin: Ebola-Verdacht im Jobcenter

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Berlin -

In einem Jobcenter in Berlin-Prenzlauer Berg ist heute eine Frau, die aus Afrika kommt, wegen Verdachts auf Ebola von Notärzten behandelt worden. Die 30-Jährige war kollabiert und habe die typischen Anzeichen der Infektionskrankheit wie hohes Fieber gezeigt, wie ein Feuerwehrsprecher vor dem Jobcenter sagte.

Sie wurde erst in einem Notarztwagen isoliert und dann zur Untersuchung in die Infektionsabteilung des Virchow-Klinikums der Charité gebracht. Am Klinikum gibt es eine Isolierstation für Seuchenfälle. Genauere Angaben zur Herkunft der Frau machten die Behörden nicht. Auch mehrere Personen, die mit ihr Kontakt gehabt hatten, wurden in die Klinik gebracht und zunächst isoliert.

Die rund 600 Besucher des Jobcenters durften das Gebäude zunächst nicht verlassen. Über das weitere Vorgehen entscheidet ein Amtsarzt. Alle Kontaktpersonen der Patientin werden zur Zeit ermittelt, um möglichen Ansteckungen vorzubeugen.

Die ersten Anzeichen für Ebola sind mit hohem Fieber und Kreislaufproblemen ähnlich wie bei einer Grippe oder bei Tropenkrankheiten wie Malaria. Ebola ist aber weit weniger ansteckend als Grippe und kann nur durch den Kontakt mit Körperflüssigkeit eines Infizierten, die in Wunden oder Schleimhäute gelangen, übertragen werden.

Ebola lässt sich nur über einen Bluttest nachweisen. Das Verfahren dauert in der Regel mehrere Stunden. Berlin ist auf mögliche Ebola-Fälle gut vorbereitet. Die Sonderisolierstation am Virchow-Klinikum hat Platz für bis zu 20 Menschen. Patienten werden dort von Ärzten in Schutzanzügen versorgt.

Das Ebola-Virus hat bei der aktuellen Epidemie in Westafrika bereits mehr als 1200 Menschen das Leben gekostet. Eine Einschleppung nach Europa gilt aber als eher unwahrscheinlich. In Deutschland haben sich bisher alle Verdachtsfälle nicht bestätigt.

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