Berlin

Noroviren am häufigsten gemeldet

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Berlin -

Im vergangenen Jahr gab es in Berlin 7300 Fälle von Noroviren, also „Magen-Darm-Grippen“. Damit waren Infektionen mit Noroviren die am häufigsten gemeldeten Erkrankungen in Berlin. Im Vergleich zum vergangen Jahr ging die Zahl der Fälle zurück. 2012 waren in Berlin 11.400 Fälle gemeldet worden. Das gab das Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin (LAGeSo) bekannt. Die Inzidenz, also die Fallzahl pro 100.000 Einwohner sank damit von 142,6 auf 93,9. Deutschlandweit betrug die Inzidenz nur 69.

Influenza trat allein im ersten Halbjahr 3260 mal auf, im Vorjahreszeitraum waren es nur 360 Fälle. Im zweiten Halbjahr war Influenza nicht unter den zehn häufigsten meldepflichtigen Krankheiten. Das Rotavirus trat fast 2000 mal auf, Campylobacter 2900 mal. Rotaviren sind eine sehr häufige Ursache für schwere, akute Durchfall-Erkrankungen bei Säuglingen und Kindern. Auch Campylobacter-Bakterien lösen ansteckende Durchfall-Erkrankungen aus.

Die Berliner Behörde verzeichnete im zweiten Halbjahr 2013 außerdem mit knapp 700 Fällen einen starken Anstieg bei der Lyme-Borreliose. Im Vorjahreszeitraum waren nur 24 Fälle gemeldet worden. Der starke Anstieg beruht laut LAGeSo auf der erweiterten Meldepflicht seit März 2013. Die Krankheit trat in Berlin ebenfalls häufiger auf als in Deutschland: Die Inzidenz betrug in Berlin 19,9, in Deutschland 13,3. Die bakterielle Erkrankung wird durch Zeckenbisse übertragen und kann Haut, Gelenke, Herz und Nervensystem schwer schädigen.

Fast 500 Fälle von Masern wurden der Behörde im ersten Halbjahr 2013 gemeldet. Das sei die höchste Zahl von Erkrankungen seit Beginn der Meldepflicht im Jahr 2001. Der Masernausbruch, der im Zusammenhang mit einer internationalen Messe stattfand, habe deutlich gemacht, dass bei der Krankheit empfindliche Impflücken in der Gesellschaft vorhanden seien, so das LAGeSo.

Deutschlandweit traten relativ mehr Masern-Fälle auf: Während die Inzidenz in Berlin 11,7 betrug, lag sie in Deutschland bei 16. Schon im vergangenen Jahr hatte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) einen deutlichen Anstieg festgestellt. Die Gesellschaft für Virologie (GfV) warnte vor der Zunahme von Masern- und Mumpserkrankungen und rät zur Impfung.

Hepatitis C wurde 520 mal gemeldet, im Vorjahr waren es 550 Fälle. Damit betrug die Inzidenz in Berlin 7,5, in Deutschland betrug diese nur 3,1. Für Keuchhusten und Windpocken wurde im März 2013 die Meldepflicht um die zusätzliche Labormeldepflicht erweitert. Keuchhusten trat im 2. Halbjahr 2013 rund 330 mal auf, Windpocken 310 mal.

„Impfen ist der wirksamste Schutz gegen viele Infektionen, besonders auch gegen die gefährlichen Masern“, sagte Senator Mario Czaja. Der Impfschutz für den Einzelnen sei auch ein Gesundheitsschutz für die Gesellschaft. Alle sollten daher ihren Impfstatus vom Hausarzt überprüfen lassen und gegebenenfalls zur Impfung gehen.

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