Infektionskrankheiten

Teenager stirbt an Masern-Spätfolgen

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Berlin -

Im ostwestfälischen Lage ist ein 14-Jähriger an den Spätfolgen von Masern gestorben. Der Junge sei mit fünf Monaten im Wartezimmer eines Kinderarztes mit Masern infiziert worden, berichtete der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Vor neun Jahren sei der Junge dann an einer chronischen Maserngehirnentzündung erkrankt. Diese kann als Spätfolge einer Masern-Erkrankung auftreten und ist unheilbar. Ein zweites damals infiziertes Kind war 2011 gestorben. Der Berufsverband rief Eltern dazu auf, ihre Kinder gegen Masern impfen zu lassen.

Die typischen Symptome der Masern sind neben Hautausschlag auch Fieber, Husten, Schnupfen und Entzündungen der Schleimhäute. Viel gefährlicher an der Krankheit ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) aber die Schwächung des Immunsystems, die etwa sechs Wochen nach einer Infektion mit dem Masern-Virus andauern kann. Die Folgen können dann bakterielle Infektionen wie Bronchitis oder Mittelohrentzündungen sein.

Besonders gefürchtet ist darüber hinaus die akute postinfektiöse Enzephalitis. Die Gehirnhautentzündung in Folge der Masernerkrankung tritt in rund 0,1 Prozent der Fälle auf. Vier bis sieben Tage nach den Masernsymptomen kommt es zu Kopfschmerzen, Fieber und Bewusstseinsstörungen bis zum Koma. In 10 bis 20 Prozent der Fälle endet die postinfektiöse Enzephalitis tödlich. Bei weiteren rund 20 bis 30 Prozent der Fälle sind Hirnschäden möglich.

Noch seltener, aber tückischer ist die subakute sklerosierende Panenzephalitis. Sie macht sich erst nach sechs bis acht Jahren schleichend bemerkbar und führt nach Störungen und Ausfällen im Nervensystem schließlich zum Tod. Ein höheres Risiko dieser Komplikation besteht bei einer Ansteckung im ersten Lebensjahr.

Masern sind weltweit verbreitet. In Afrika gehören sie zu den zehn häufigsten Infektionskrankheiten und der Anteil tödlicher Verläufe ist besonders hoch. In Deutschland ist die Häufigkeit der Masern durch die Impfung, die es seit rund 30 Jahren gibt, deutlich zurückgegangen. Doch kommt es immer noch zu lokalen Ausbrüchen.

National wie international wird die Ausrottung der Masern angestrebt. Das ist nach den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation WHO aber nur mit Durchimpfungsraten über 95 Prozent bei den zwei notwendigen Masernimpfungen zu erreichen. Auch Deutschland schafft diese Quote trotz sinkender Impfmüdigkeit nur bei der ersten Masernimpfung. Ärzte warnen deshalb weiter davor, Masern als harmlose Kinderkrankheit abzutun.

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