In Kolumbien hat es nach Angaben der Regierung drei Todesfälle gegeben, die durch das Zika-Virus ausgelöst worden sein könnten. Gesundheitsminister Alejandro Gaviria sagte am Freitag in Bogotá, es gebe eine „Kausalbeziehung“ zwischen den Todesfällen im Department Antioquia und auf den Karibikinseln San Andrés und Providencia und dem Zika-Virus, denn die drei Personen seien an der Lähmungskrankheit Guillain-Barré gestorben. Die Zahl möglicher Zika-Infektionen liege inzwischen bei 80.000 bis 100.000.
Im Zusammenhang mit dem Zika-Virus wurden auch in Rio de Janeiro mehrere schwere Fälle der Lähmungskrankheit Guillain-Barré bekannt. Wie die Zeitung „O Globo“ am Freitag berichtete, hat das auf die Behandlung von Nervenkrankheiten spezialisierte Hospital Universitário Antônio Pedro seit Januar 16 Fälle behandelt. Zwei Patienten, die sich mit Zika infiziert hatten, befänden sich in sehr ernstem Zustand. Normalerweise habe man fünf Fälle pro Jahr.
Schon ein Zika-Ausbruch 2013/2014 in Französisch-Polynesien ging einher mit einem Anstieg des Guillain-Barré-Syndroms. Typische Symptome dieser entzündlichen Erkrankung der Nerven sind Lähmungen, die meist an den Händen oder Füßen beginnen. Auch die Atemwege können lahmgelegt werden. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
Der von Moskitos übertragene Zika-Erreger steht zudem im Verdacht, bei einer Infizierung von Schwangeren starke Schädelfehlbildungen bei deren Babys auszulösen (Mikrozephalie). Die Kinder kommen mit einem zu kleinen Schädel auf die Welt. Geistige Behinderungen sind meist die Folge. Das Zika-Virus breitet sich schnell in Lateinamerika aus. Einen Beweis dafür, dass das Virus für Mikrozephalie oder das Guillain-Barré-Syndrom verantwortlich ist, gibt es aber noch nicht.
APOTHEKE ADHOC Debatte